Oscar Wilde

Reisen veredelt den Geist und räumt mit unseren Vorurteilen auf.

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Nördlich von Ubud steigt das Gelände an. In dieser uralten Kulturlandschaft wurden Terrassen angelegt, um Reis anzubauen. Mauern und Dämme, in Handarbeit erbaut, stützen die Reisfelder. Über Bewässerungssysteme, die Wasser aus Quellen und Bächen beziehen, werden die einzelnen Terrassen geflutet. Bepflanzt werden die Felder, indem die Reissetzlinge per Hand gesetzt werden. Der fruchtbare, vulkanische Boden und das tropisch, warme Klima erlauben drei bis vier Reisernten im Jahr. Grundlage für den Wohlstand und den kulturellen Reichtum Balis.

Da Bali reichlich hügelig ist, fahren die meisten Touristen mit dem Scooter oder mit dem Auto. Nach einer kurzen Suche finden wir einen Fahrradverleih mit brauchbaren Rädern. Ein Mountainbike für den Herren, Anke entscheidet sich indonesische Gazelle mit Sieben-Gang-Schaltung und Fahrradkorb. Auf den ersten Kilometern aus dem Stadtzentrum heraus reihen sich noch Resorts und Homestays an der Straße aneinander. Tourismus frisst Fläche. Und den schönen Blick auf die Reisfelder möchte man ja schließlich vom Balkon genießen.

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Es geht stetig bergauf. Auf der Straße ist reichlich Verkehr und die Autofahrer verhalten sich nicht viel anders als in Deutschland. Keine Rücksichtnahme auf Radfahrer ist die Regel. Langsam finden sich weniger Unterkünfte, stattdessen Handwerksbetriebe, in denen Kunstgewerbeobjekte hergestellt werden. Holzschnitzer, Metaller, Korbflechter, Maler, Mosaikleger. Die Einkäufer von Butlers, Xenos und Ikea hätten ihre wahre Freude gehabt… Ich bin auch kurz davor einige Seecontainer zu bestücken.

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Auf unserem Weg liegt der Tempel Gunung Kawi. Wir lassen die Räder oben stehen und laufen in Tal hinab. Alles dreht sich um das Wasser. Teiche mit Kois, wunderbare Statuen und Fresken. Das allerschönste an diesem Tempel sind allerdings die Badestellen. Getrennt nach Geschlecht kann man hier die Hitze des Tages in kristallklarem Wasser abwaschen. 1000 Rupien für den Einheimischen. Der Tourist zahlt 5000.

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Die letzten Kilometer sind eine Qual. Jetzt geht es so steil aufwärts, dass wir oft nur noch schieben können. Aber dann ist es geschafft. Die Straße macht einen Bogen und wir erreichen das Bergdorf Taro. Wer mehr Zeit mitbringt, kann hier einen Elefantenpark besuchen. Auch der Tempel des Städtchens ist eine Augenweide. Wir sind einfach nur froh, dass es endlich wieder bergab geht. Fast ohne einmal zu trampeln, rollen wir durch die herrliche Landschaft zwanzig Kilometer bergab bis nach Ubud. Genial.

Den Track gibt es wie immer zum Nachradeln als gpx- und kml-Datei. Wenn ihr dann mal in Ubud seid, leiht euch ein Fahrrad und genießt die herrliche Landschaft.