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Eine Reise mit dem Nachtbus aus Makassar, der Handelsstadt in Südsulawesi, und man befindet sich im Land der Toraja. Die Toraja sind eine Ethnie aus dem Hochland Sulawesis. Die Menschen aus den Bergen. So nannten die Küstenbewohner die hier lebenden Stämme. Bis zur Ankunft holländischer Missionare im 19. Jahrhundert war die Kopfgeldjagd gang und gäbe. Auch manch ein Missionar mußte dran glauben. Heute sind die Toraja zu 85% Christen. In den Dörfern gibt es schmucke kleine Kirchen. Aber der Schein trügt ein wenig.

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Die Kultur der Toraja ist einzigartig und orientiert sich bis heute an traditionellen, animistischen Werten. Die Stammesgesellschaft ist streng hierachisch organisiert. In den Dörfern leben die Menschen nach Kasten getrennt:  Die Oberschicht lebt in tradionellen Häusern, deren Aussehen an Schiffe erinnert. Vor den Häusern stehen kleinere Schiffe - die Reisspeicher. Die mittlere Kaste lebt in Bambushütten und die unterste Kaste, die Nachkommen der Sklaven, in einfachen, Wellblech gedeckten Bruchbuden. Die Sklaverei wurde erst 1909 von den Niederländern abgeschafft.

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Im Leben der Toraja spielen Rituale und Riten eine große Rolle. Ursprünglich gab es Rituale des Lebens und die Rituale des Todes. Die Rituale des Lebens wurden von den Missionaren verboten. Die Rituale des Todes durften weiter ausgelebt werden. Und werden es bis heute. Die Toraja glauben, dass das Leben auf der Erde für uns Menschen nur ein Übergang darstellt. Im Jenseits wartet das Paradies: Puya. Um dort hin zu gelangen, müssen von den Angehörigen spezielle Beerdigungsrituale ausgeführt werden. Beerdigt werden die Toten in Felskammern und Gruften in den Felswänden hinter den Dörfern. Der Tod gehört zum Leben. Mehr noch: Der Tod bestimmt das Leben.

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Und in dieses Leben tauchen wir ein. Für drei Tage. Nach der Busfahrt werden wir von den Söhnen mit Mopeds abgeholt. Der bei Booking.com gebuchte Homestay entpuppt sich als wirklich sehr einfache Unterkunft. Wir wohnen bei einer Familie in einem Wellblech-Haus. Unser Deluxe-Appartment ist ein Holzverschlag mit einer Matraze und einem Moskitonetz. Jakob, Vater von fünf Kindern, arbeitet als Guide im Tourismus. Häufig sind es Angehörige unterer Schichten, die so versuchen ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das Zimmer ist sauber. Es gibt ausreichend Steckdosen für unsere elektrischen Gadgets und schnelles Internet.

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Am ersten Tag besuchen wir das Dorf Kete Kesu und die Felshöhlen von Londa.  Beide Sehenswürdigkeiten liegen etwa 8 km von einandern entfernt. Wir wandern durch das Hochland der Toraja. Die Menschen in den Dörfern begegnen uns interessiert und freundlich. Mit den Kindern wird sich abgeklatscht.