August Graf von Platen Hallermund

Es scheint, daß das Reisen für mich eigentlich die zuträglichste Lebensart ist.

001 Neuseeland

Die Reise in Neuseeland begann mit einem unerwarteten Ausflug zum International Mail Center. Dem Ministry for Primary Industries hat unser gebrauchtes Zelt nicht gefallen. Nicht sauber genug für die einmalige Biosphäre dieser Insel am anderen Ende der Welt. Der Monat in Neuseeland ist vorbei. Jetzt sitze ich in Auckland am Flughafen. Wir waren gerade beim International Mail Center und haben dort unser Zelt in Empfang genommen. Sie haben es wirklich noch geschafft, bevor wir ihre schöne Insel wieder verlassen. 

Die Natur ist einmalig und einzigartig. Ganz einmalig und einzigartig. Diese Weite, das wunderbare Meer, die Pflanzen und Vögel haben mich immer mal mit offenen Mund staunen lassen. Das Klima war sehr vertrauen. Sommer in Neuseeland ist ein bisschen wie Sommer bei uns. Wir hatten Glück und konstant schönes, sonniges Wetter. Auf der Südinsel, die nicht bereist, war das wohl etwas anders. 

Wir haben Neuseeland mit dem Mietwagen bereist. Zwei Nicht-Autofahrer - ich habe nicht mal einen Führerschein - fast drei Wochen mit einem kleinen Toyota im Linksverkehr. Zunächst einmal großes Lob und Dank an die Fahrerin. Das war super. Urlaub mit dem Auto ist ein bisschen wie Urlaub aus der Dose. Man hat keinen direkten Kontakt mit seinen Mitmenschen. Andere Reisende trifft man vielleicht am Abend auf dem Camping. Mit der lokalen Bevölkerung hat man wenig Kontakt. Schade. Es geht sicher auch mit dem Rad. Wir haben immer mal wieder Radreisende gesehen, die sich die vielen Hügel und Berge hochquälten. Deutsche. Sonst fährt hier selbstverständilich jeder Auto.

002 Neuseeland

Deutsch war neben dem neuseeländischen Englisch - das mit der Socke im Mund - die vorherrschende Sprache auf den Campgrounds. Möglichst weit weg. Für drei Wochen nach Neuseeland. Das mit dem Klima. Schwamm drüber. Ich stecke mal die moralische Keule mal wieder weg. CO² neutral ist unsere Reise nun auch nicht. Die meisten deutschen Touristen - viele Frauen - sind recht jung.

005 Neuseeland

Neuseeland ist teuer. So teuer, das ich mich wundere, wie die Einheimischen ihr Leben so finanzieren. Schaut man sich die Angebote der  allgegenwärtigen Immobilienmalker an, wird einem schwindelig. Wer nicht Haus oder Farmland besitzt, wird es in seinem Leben nicht finanzieren können. Und davon gibt es  auch eine ganze Menge Menschen. Schon bei unsere Ankunft in Auckland sind uns die vielen Obdachlosen in den Straßen aufgefallen. Viele Kiwis sind extrem übergewichtig. Big. Insbesondere die Maori, die zwar werbewirksam als touristische Staffage dem Land ein buntes Antlitz geben sollen, die aber eigentlich die Arschkarte gezogen haben. In jedem Dorf gibt es caritative Second-Hand-Shops, mit Sachen, die bei uns niemand auch nur verschenken würde.

003 Neuseeland

Was ist noch hängen geblieben? Tote Possums auf den Straßen und die Warnungen des MPI vor invasiven Schädlingen. Und die werden bekämpft. Vorzugsweise mit Gift. Tiere. Pflanzen. Die extensive Weidewirtschaft mit Schafen und Rindern, für die hier auf der Nordinsel fast der gesamte ursprüngliche Wald umgehauen wurde, scheint hingegen kein Problem. Aber Füße abputzen bei Betreten des Waldes.

004 Neuseeland

Der Kiwi angelt gerne. Gerne immer und überall. Der Kiwi ist freundlich, wenn man ihn dann versteht. Sehr freundlich. Aber Hand auf`s Herz. Ich komm irgendwie nicht klar mit dieser "How are you today my dear?"-Freundlichkeit. Ich denke, das ist mein Ding. Ich weiß einfach nicht adäquat zu antworten. Ob ich noch einmal in dieses Land reisen werde? Ich weiß es nicht.

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