Auf Papas Schultern auf den hölzernen Behelfstribünen das erste Mal Bundesligafußball in einem Fußballstadion. Es roch nach Bier, nassem Holz und Männern. Später dann bei den Bundesjugendspielen quälend lange Runden auf der Laufbahn der Leichtathletikanlage. Noch später das ein oder andere Fest in der Gaststätte der Haupttribüne und viele schöne Spiele der Amateure.
Der erste Spatenstich für die Kampfbahn Rote Erde wurde vor 100 Jahren am 1. April 1924 durch Baurat Strobel gesetzt. Als Teil des Volksparks Dortmund wurde südlich des Steinernen Turms eine Erholungsanlage für die Dortmunder Bevölkerung errichtet. Wer mehr wissen möchte, über dieses historische Rund dem sei eine Hommage der Fan- und Förderabteilung des BVB ans Herz gelegt.
Fast auf den Tag genau 50 Jahre später, am 2. April 1974, wurde dann nebenan das Westfalenstadion eröffnet. Das heute schönste und größte Stadion des Landes hat seine Wurzeln in einem Zweckbau als reine Fußballarena für die Weltmeisterschaft 1974. Mit einem Fassungsvermögen von damals 54000 Zuschauern, den blauen Tribünendächern (auf eine solch absurde Farbgebung würde wohl heute niemand mehr kommen) und den roten Tennisschlägern, gemeint sind die historischen Flutlichtmasten, bekam Dortmund trotz Regionalliga- bzw. Zweitligafußball in dieser Zeit einen neuen Fußballtempel. Beim Eröffnungsspiel gegen die Blauen gab es direkt eine 0:3 Klatsche gegen die Blauen aus dem Gelsenkirchener Vorort.
Kurze Zeit später begann ich dann meine ersten Stadionbesuche. Zuerst noch an der Hand von Papa, kurze Zeit später dann alleine mit dem selbstgestrickten BVB Schal von Oma durch die Bolmke auf die Süd. Und genauso mache ich es auch heute noch. Nicht jedes Spiel. Aber regelmäßig, immer wieder. Und auch das Enkelkind war schon im Stadion. In der Roten Erde.
Die Fotografien entstammen der Facebook-Gruppe Dortmund Alte Fotografien. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Autoren.
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