Frank Goossen
Woanders ist auch Scheiße
Woanders ist auch Scheiße
Auf Papas Schultern auf den hölzernen Behelfstribünen das erste Mal Bundesligafußball in einem Fußballstadion. Es roch nach Bier, nassem Holz und Männern. Später dann bei den Bundesjugendspielen quälend lange Runden auf der Laufbahn der Leichtathletikanlage. Noch später das ein oder andere Fest in der Gaststätte der Haupttribüne und viele schöne Spiele der Amateure.
Weiterlesen: 100 Jahre Rote Erde. 50 Jahre Westfalenstadion.
Die Zeche und Kokerei Zollverein ist ein über 100 Jahre altes ein Steinkohlebergwerk im Essener Norden. Schon im Jahr 1851 gegründet, bekommt das Bergwerk mit einem Modernisierungsschub Ende der 20er Jahre des vorherigen Jahrhunderts und dem Neubau einer Zentralförderanlage sein heutiges Aussehen. Der Industriearchitekt Fritz Schupp setzt sich mit dieser Ikone der Neuen Sachlichkeit ein Denkmal. 1986 schließt die Zeche Zollverein und verfällt in einen Dornröschenschlaf aus dem sie erst 2001 mit der Ernennung zu UNESCO-Welterbe erwacht.
Die Halde Haniel ist ein Landschaftsbauwerk im nördlichen Ruhrgebiet. Die Halde liegt auf Bottroper Stadtgebiet und grenzt an den Oberhausener Stadtteil Königshardt. Hier lagert der Abraum der bis Ende 2018 fördernden Zeche Prosper-Haniel auf einer Fläche von 106 Hektar. Auf dem Scheitelpunkt der seit 1990 begehbaren Halde findet sich eine Kunstinstallation des baskischen Malers Agustin Ibarrola. Über 100 alte bunt lackierte Eisenbahnschwellen wurden als Totems auf dem Rand der Halde installiert.
Landschaftspark Duisburg-Nord. Ein etwas sperriger Name für dieses herausragende Ensemble der Industriekultur im Ruhrgebiet. Auf einer Brache zwischen den damals unabhängigen Gemeinden und heutigen Duisburger Stadtteilen Meiderich und Hamborn wird Anfang des 19. Jahrhunderts ein Hüttenwerk errichtet. Die Rheinischen Stahlwerke zu Meiderich bei Ruhrort produziert hier mit eigener Zeche und Kokerei in fünf Hochöfen Roheisen. Thyssen übernimmt das Eisenwerk und stellt hier die Vorprodukte für die Stahlerzeugung her.
Die Zeche Nachtigall ist eine der ältesten Zechen des Ruhrgebiet. Schon von mehr als 300 Jahren wurde hier südlich der Ruhr Kohle zu Tage gefördert. 1714 wurden die ersten Stollen in den Berg getrieben und das Schwarze Gold, das hier im Muttental in Flözen die Erdoberfläche erreicht. Gut 100 Jahre später begann der Tiefbau in einem später fast 500 Meter tiefen Schacht. Doch unmittelbar an der Ruhr war die Wasserhaltung ein großes Problem. 1892 wurde Nachtigall als Bergwerk stillgelegt und das Gelände in eine Ringofen-Ziegelei und einen Ruhrsandsteinbruch verwandelt.
Es ist Tag des offenen Denkmals. Und auch das Industriedenkmal der Zentralkokerei Hansa lädt zur Besichtigung. 1992 wurde in der Kokerei die letzte Schicht gefahren. Die Kokerei wurde abgewickelt und stillgelegt. Bei der Errichtung in den Jahren 1927 und 1928 war Hansa eine der modernsten Kokereien der Welt. Hier wurde aus Kohle Koks gebacken. Notwendig um in den Hochöfen der Dortmunder Union und auf Phoenix Stahl zu kochen.