Die Zeche Nachtigall ist eine der ältesten Zechen des Ruhrgebiet. Schon von mehr als 300 Jahren wurde hier südlich der Ruhr Kohle zu Tage gefördert. 1714 wurden die ersten Stollen in den Berg getrieben und das Schwarze Gold, das hier im Muttental in Flözen die Erdoberfläche erreicht. Gut 100 Jahre später begann der Tiefbau in einem später fast 500 Meter tiefen Schacht. Doch unmittelbar an der Ruhr war die Wasserhaltung ein großes Problem. 1892 wurde Nachtigall als Bergwerk stillgelegt und das Gelände in eine Ringofen-Ziegelei und einen Ruhrsandsteinbruch verwandelt.
Der Wittener Unternehmer Wilhelm Dünkelberg kauft die Anlagen und errichtet eine Dampfziegelei. Das Material für die Ziegelproduktion wurde durch einen Tunnel, den heutigen Nachtigall-Stollen, von einem Steinbruch zu den Ringöfen transportiert. Neben Ziegelton wurde im naheliegenden Steinbruch auch Ruhrsandstein abgebaut. Nach dem Niedergang des Betriebs Mitte der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts werden die Maschinen verkauft und das Areal als Schrottplatz genutzt. Anfang der 80er Jahre wird der historische Wert erkannt und die Idee ein Industriemuseum zu errichten wird geboren. Das LWL-Indusriemusuem Zeche Nachtigall wird schließlich 2003 eröffnet.
Das Museum hat täglich außer Montags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist um 17.30 Uhr. Für Radfahrer stehen im direkt am Ruhrtalradweg gelegenen Museum bis 50 Stellplätze zur Verfügung. Erwachsene zahlen 4 Euro Eintritt, Kinder nur die Hälfte. Es finden regelmäßig Führungen durch den Nachtigall-Stollen statt. Diese schlagen mit weiteren 3 Euro zu Buche. Mit weiteren Besuchern finden wir uns kuzz vor der Führung am Nachtigall Stollen ein. Mit einem gelben Helm der Ruhrkohle AG auf dem Kopf laufen wir mit einer kleinen Gruppe in den 130 Meter langen Stollen. Im Schaubergwerk wird die Arbeitswelt die Bergleute in Kleinzechen nach dem 2. Weltkrieg anschaulich dargestellt. Es geht vor Kohle. Im nur 50 Zentimeter starken Flöz Geitling werden ein Abbaustreb und der Streckenvortrieb erläutert.
Im der ehemaligen Ziegelei wird die Arbeitsweise eine Ringziegelofens aufgezeigt. Im Außengelände liegt der Nachbau einer Ruhr Aak, einem Schiff das für den Transport der Kohle auf der Ruhr gebaut wurde. Infotafeln erläuern die Bedeutung der Ruhr als Transportweg für die vielen Bergwerke in ihrem Umfeld. Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Ruhr der meistbefahrene Fluß Europas und Unternehmen wie Haniel und Stinnes habeb hier ihren Ursprung. Im Maschinenhaus der Zeche Nachtigall steht der Nachbau einer Dampfmaschine mit der der Tiefbau im Ruhrrevier erst möglich wurde.
Weblinks
https://www.lwl.org/industriemuseum/standorte/zeche-nachtigall
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