Aldous Huxley
Zu reisen heißt zu entdecken, dass jeder über andere Länder falsch liegt.
Zu reisen heißt zu entdecken, dass jeder über andere Länder falsch liegt.
Ohrid ist einer der ältesten dauerhaft bewohnten Städte Europas. Hier am fischreichen Ohridsee siedeln sich in einer geschützten Bucht schon von mehr als 5000 Jahren erste Siedler an. Es folgen Makedonier und Griechen. Zu dieser Zeit besitzt Ohrid schon Stadtrechte. Ein antikes Theater, das noch heute in den Sommermonaten als Bühne genutzt wird, zeugt von dieser Epoche.
Auf dem Weg nach Pogradec in Albanien ist uns der Abzweig in den Galičica-Nationalpark aufgefallen. Auf dem Kamm zwischen Trpejca und Ljubanishta zweigt links eine Passstraße ab und verbindet den Ohridsee mit dem Prespasee. In einem Landrover sitzt ein Ranger und erhebt die Maut für die Passstraße und den Eintritt für den Nationalpark. Als er uns mit unseren Bromptons sieht, winkt er uns durch. Unser Vorhaben erscheint so irre, dafür müssen wir nicht auch noch Geld bezahlen.
Nach der Entscheidung den Ohridsee nicht zu umrunden, sondern von Trpejca auf Tagesausflügen Land und Leute zu erkunden, soll es nun losgehen. Wir klappen unten am Kiesstrand die Brompton Falträder auseinander und tragen Sie dann die schmalen Treppen hinauf zum Dorfplatz. Hier beginnt die Straße.
Der Ohridsee an der Grenze zwischen Nordmazedonien und Albanien ist einer der ältesten Seen der Erde. Das deutlich über eine Million Jahre alte Gewässer gehört zu den Langzeitseen und liegt auf etwa 700 Meter Höhe. Der Ohridsee ist sehr nährstoffarm und daher glasklar. Der Plan: den Sommer noch ein wenig verlängern und mit den Falträdern um den See pedalieren. Aber manchmal kommt es anderes als man denkt.
Der deutsche Reisepass ist das Tor zur Welt. Im Jahr 2023 sind es 191 Länder, die man als deutscher Staatsbürger mit dem Reisepass ohne vorheriges Visum bereisen kann. Damit liegt Deutschland zusammen mit Spanien laut Statista global gesehen auf Platz vier. Nur die Bürger von Japan, Singapur und Südkorea dürfen noch ein bzw. zwei Länder mehr visafrei besuchen.
Ho Chi Minh City. Bis zur Umbenennung 1976 Saigon. Von Mui Ne bis in die mit Abstand größte Stadt Vietnams sind es gut 200 Kilometer. Dreieinhalb Stunden mit dem Bus. Und es ist wieder einer dieser Liegebusse. Auf Langstrecken oder durch die Nacht mag ich gerne liegen. Tagsüber sitze ich dann aber auch gerne und glotze aus dem Fenster. Es ist Silvester und wir freuen uns auf ein Feuerwerk über der Skyline.
Weiterlesen: Ho Chi Minh Stadt. Saigon. Megapolis und Metropole.
Als wir gegen Mittag Mie Ne erreichen, scheint die Sonne. Das für die ersten zwei Tage gebuchte Hotel Wanderlust liegt direkt an der Hauptstraße. Mui Ne ist ein Straßendorf und erstreckt sich über fast 5 Kilometer entlang einer geschützten Bucht östlich von der Phan Thiet. An der Straße reiht sich Resort an Hotel, Meeresfrüchte-Restaurant an Kite-Schule. Mui Ne ist sehr windreich. Ein Paradies für Kite-Surfer oder die, die es werden wollen.
Der Regen treibt uns in den Süden. Wieder ein Kabinenbus durch die Nacht. Gegen sechs Uhr - es wird gerade hell - sind wir in Nha Trang. Zumindest, als wir aus dem Bus kriechen, ist es trocken. Der Busbahnhof ist wiederum außerhalb der Stadt, aber mit den Bromptons ist das ja kein Ding. Das gebuchte Hotel ist Beachfront etwa 6 Kilometer vom Busbahnhof entfernt. Es ist Heiligabend.
Den ursprünglichen Plan, an der Küste über den Wolkenpass von Hue nach Hoi An zu radeln, ertrinkt im Regen. Wir radeln in Hue los und es schüttet wie aus Eimern. Auch die Investition in zwei wunderbare Regenponchos hilft nicht wirklich, aber tapfer erreichen wir nach gut 50 Kilometern das zuvor gebuchte Hotel an der Küste. Wir sind die einzigen Gäste. Das Hotel hat einen schönen Pool, aber es regnet einfach ohne Unterlass.