An der Südostküste von Georgetown auf Penang leben Menschen in hölzernen Pfahlbauten: den Clan Jetties. Im späten 19. Jahrhundert gründeten chinesische Einwanderer diese im Meer liegenden Sieglungen. Die Clans: Menschen mit dem gleichen Nachnamen kamen aus den gleichen chinesischen Regionen, bildeten in der neuen Heimat Siedlungsgemeinschaften, die bis heute existierten.
Von den ursprünglich zehn Pfahlsiedlungen sind heute nur noch sieben Siedlungen erhalten. Drei der Jetties fielen Anfang der Nuller Jahre Infrastrukturmaßnahmen zum Opfer und verschwanden. Für die anderen Siedlungen wurde die Anerkennung Georgetowns als World Heritage zum Glücksfall. Die Holzsiedlungen wurden als schützenswert eingestuft und daher erhalten.
Die Clan Jetties behalten auch heute noch traditionelle chinesische Kultur und Bräuche. Jeder Jetty hat einen eigenen kleinen Tempel am Eingang und ganz am Ende den Steg, der nach außen in Richtung Meer zeigt, um den Bewohnern Glück zu geben.
Heute sind die Jetties eine beliebte Touristenattraktion. Jeden Tag strömen hunderte Besucher über die hölzernen Planken. Insbesondere die Chew Jetty mit 75 Häusern und etwa 600 Einwohnern hat sich daher zu einem Souvenirshop auf Holzplanken verwandelt.
Ich besuche die Jetties am letzten Tag des chinesischen Lunaren Jahres. Die Bewohner stören sich nicht an den Besuchern. Vor den Häusern wird Papiergeld verbrannt und in den Häusern sind Gabentische mit Speisen und anderen Opfergaben aufgebaut. Mitunter wird auch schon ein Feuerwerk angezündet.