Sprichwort aus der Mongolei

Besser ein dummer Wanderer als ein Weiser, der zu Hause sitzt.

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Um 10 Uhr sind wir bei der Autovermietung. Zu den 250 Dollar, die auf der Webseite errechnet wurden, kommt noch einmal der gleiche Betrag für Versicherungen. Das kleinste erhältliche Fahrzeug ist ein Nissan Altima und erstaunlich groß. Wir fahren noch einmal zu Birgit und Arnie, es wird gepackt und los geht's.

Ab in den Aldi. Einkaufen für eine Woche Campingurlaub. Dann machen wir uns wirklich auf den Weg. Auf dem Highway 64 parallel zum Ocoee River. Hier im Cherokee National Forest sind wir vor ein paar Tagen schon mit Birgit und den Hunden wandern gewesen. Unser erster Halt ist das Weißwasserzentrum der Olympischen Spiele Atlanta 1996. Wir stellen den Wagen auf dem überdimensionierten Parkplatz ab und laufen einmal um den Pudding.

Cleveland to Bryson City

Dann sind wir plötzlich nicht mehr in Tennessee. Willkommen in North Carolina begrüßt uns ein Schild am Straßenrand. Aus dem Highway 64 wird der Highway 74 und an Ducktown vorbeifahren wir in Richtung Nantahala. Auch hier wird Wassersport betrieben. Auf Schlauchbooten oder in Kajaks den Rowlin Creek hinab. In Nantahala am Wassersportzentrum machen wir Pause. Standesgemäß gibt es French Fries und Coca-Cola.

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Bryson City ist das Tor zu den Great Smoky Mountains. Auf dem Campingground Deep Creek bauen wir das Zelt auf. Es ist später Nachmittag und noch genügend Zeit für einen ausgedehnten Spaziergang durch den Nationalpark. In den Great Smoky Mountains regnet das Wasser aus dem Golf von Mexiko ab. Die Wolken hängen tief in den dicht bewaldeten Bergen. Wir folgen dem Trail entlang des Flusses und entscheiden uns dann für einen Loop. Als vor uns ein kleiner Schwarzbär den Weg kreuzt, wollen wir erst umkehren. Wir treffen aber auf einen weiteren Wanderer, der uns ermutigt weiter zu gehen. Vom Bären ist dann nichts mehr zu sehen und wir kehren wohlbehalten zum Zelt zurück.

Bryson City to Asheville

Der nächste Tag beginnt verregnet. Also verbringen wir den Morgen in einem Cafe in Bryson City. Nach Mittag setzen wir uns dann in die Karre und fahren auf den Blue Rigde Parkway. Der Blue Ridge Parkway ist ein Scenic Highway. Eine Panoramastraße - knapp 750 Kilometer durch die südlichen Appalachen. Die Straße wurde ab 1935 im Rahmen des New Deal Programms erbaut und gilt als eine der schönsten Straßen der Vereinigten Staaten. Der Blue Rigde Parkway ist für kommerzielle Fahrzeuge gesperrt und es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 45 mph. Flanieren mit dem Automobil oder mit dem Motorrad. Vereinzelt sieht man auch Radfahrer, die sich die Blue Ridge Mountains hinauf quälen.

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Wir beginnen unsere dreitägige Fahrt über den Parkway ganz im Süden in der Nähe des Native American Reservate in Cheerokee. Es regnet noch immer und die Wolken hängen tief in den Smokies. Von dem fantastischen Panorama ist nicht viel zu sehen. Wir fahren durch Nebelschwaden und erst am späten Nachmittag klart der Himmel langsam auf. Im Pisgah Restaurant halten wir für ein frühes Abendessen. Das Restaurant ist sehr gut besucht, und bietet eine herrliche Aussicht. Die Gäste sind zum Großteil amerikanische Senioren. Nur die haben die Zeit und das nötige Kleingeld auf dem Parkway durch ihr Land zu cruisen. Das Essen ist mäßig und auf der Rechnung werden trotzdem 15 oder 20 Prozent Trinkgeld empfohlen. Unser Zelt schlagen wir in einem Statepark unweit von Asheville auf. Nachdem wir das Zelt aufgebaut haben, kommt eine Dame in einem elektrischen Golfwagen vorbei und warnt uns auch hier eindringlich vor Bären. 

Asheville to Blowing Rock

Am Morgen scheint die Sonne und wir fahren auf eine Kaffee nach Asheville Downtown. Es gibt einige hübsche Cafes, Restaurants und Boutiquen, aber nach gut einer Stunde beenden wir den Stadtbummel und setzen uns wir in den Nissan. Auf dem Parkway gibt es viele kleine Parkplätze - Overlooks. Hier kann man das Fahrzeug abstellen und kleine Wanderungen auf nett angelegten Trails laufen. 

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Die Craggy Gardens sind ein hoch gelegener Ort am Parkway. Jetzt im Juni beeindrucken die rosa und lila Blüten der Catawba-Rhododendren. Wir laufen durch die dichten Rhododendren-Wälder und blicken auf Mount Mitchell, die höchste Erhebung östlich des Mississippi. Am Abend schlagen wir unser Zelt im Julians Price Memorial Park auf. Der Campingplatz ist etwas in die Jahre gekommen, aber es gibt einen See mit einem 4 Kilometer langen Rundwanderweg. 

Blowing Rock to Grayson Highlands State Park

Frühstück bekommen wir in Blowing Rock. Wir stellen das Auto auf einem Parkplatz beim Sunny Rock Eggs and Things ab. Der Laden ist gerammelt voll. Es gibt keine freien Plätze mehr, aber wir überzeugen die Bedienung, uns auf der Terrasse einen Tisch einzudecken. Das funktioniert und wir bekommen ein leckeres Avocado-Sandwich mit Ei. Kaffee gibt es so viel wie wir möchten. Alles in allem ein guter Start in den Tag.

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Wir fahren noch ein Weilchen auf dem Parkway Richtung Norden. Bei Sparta verlassen wir dann die Panoramastraße und cruisen in Richtung Virginia. Unser Ziel ist der Grayson Highlands Virginia State Park. Es ist Wochenende. Trotzdem gibt es noch wenige freie Stellplätze. An allen Zeltplätzen in den USA gibt es Feuerstellen und Grillmöglichkeiten. Auf den Plätzen wird vom Camping Host Feuerholz zum Verkauf angeboten. Wir machen ein hübsches kleines Feuer und zum Abendessen gibt es Pasta mit Tomatensoße. In der Nacht gewittert es heftig, doch am Morgen scheint wieder die Sonne. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg auf eine Wanderung auf dem Appalachian Trail. Wir laufen 4 Kilometer auf dem 3000 Kilometer langen Fernwanderweg.

Grayson Highlands to Nolichucky River

Nach der Wanderung ziehen Wolken auf und als wir im Auto sitzen, beginnt es zu regnen. Virginia wirkt ärmlich. Es gibt kein Mobilfunknetz und an der Straße gibt es nur vereinzelt eher ärmlich wirkende Mobilheime. Aber vor jeder Behausung stehen zwei Stühle und es weht die amerikanische Flagge. Auch wenn man wenig hat, man ist zumindest Amerikaner. Und sehr wahrscheinlich wählt man Trump. Die ersten Fahnen mit der Kampagne für die Wiederwahl wehen bereits an den Häusern. Kleiner Tipp: Wenn man Amerika wieder richtig groß machen möchte, hier könnte man anfangen.

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Damascus ist ein kleiner Ort mit netten Cafés und Outdoorshops am Appallachian Trail. Hier lassen sich die Wanderer auf dem legendären Fernwanderweg ihre Post hinsenden. Hier gibt es Geldautomaten, um sich mit frischen Dollarnoten zu versorgen. Da es noch früh ist, fahren wir weiter nach Mountain City. Der Name verspricht einiges. Leider ist es nur eine Ansammlung von Läden an einer Straßenkreuzung. Wir landen schließlich bei Mac Donalds und haben dort neben schlechtem Fastfood zumindest schnelles Internet. Einen längeren Break machen wir dann am Watauga Lake. Ein herrlicher Stausee in waldreicher Umgebung. Die Watauga Point Recreational Area lädt zu Picknick und zum Baden ein. Unser Zelt steht am Abend schließlich am Nolichucky River auf.

Nolichucky to Jarberry Campground

Wir essen die Reste unserer Verpflegung und machen uns dann auf zu unserer letzten Etappe. Diese führt uns wieder in den Smoky Mountainns National Park. Gatlinburg ist das Tor zum Nationalpark in Tennessee und das vormals kleine Städtchen empfängt uns als eine Art Mini-Disneyland mitten im Wald. Es gibt unzählige große Hotels. Seilbahnen führen in Vergnügungsparks auf den Bergen und auf der Flaniermeile buhlen Geisterbahnen, Candyshops und Eiscremebuden um Kundschaft. Es ist Sonntag und Gatlinnburg ist gut besucht. Wir sind froh als wir nach zwei Stunden wieder im Auto sitzen und Gatllinburg verlassen.

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Direkt zu Beginn stockt der Verkehr. Nicht etwa wegen zu vieler Fahrzeuge. Am Wegesrand steht ein ansehnlicher Wapiti-Hirsch grasend in der Sonne und lässt von den vorbeifahrenden Autos nicht aus der Ruhe bringen. Alle fahren sehr langsam und versuchen das Tier aus der Nähe zu fotografieren.

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