Hans Christian Andersen

Zu reisen ist zu leben

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Wir erreichen den Fähranleger nach Majuli mit dem Tukuk. Für die gut 15 Kilometer brauchen wir etwas mehr auch eine halbe Stunde. Wir sind früh dran, die erste Fähre geht erst um 7:30 Uhr. Also haben wir Zeit für einen Tee in einem der Bretterverschläge, die sich Hotel oder Restaurant nennen. Das kleine Boot wird beladen. Es sind drei Autos, bestimmt 30 Mopeds und reichlich Menschen, die am Ende ihren Platz auf der Fähre finden. Wir fahren pünktlich los und ganz langsam geht es mit der Strömung 75 Minuten über den Fluss.

Auf der anderen Seite warten Busse und Sammeltaxis. Wir steigen in ein Gemeinschaftstaxi und fahren für 30 Rupien nach Garamur Chariali. Hier haben wir ein Zimmer gebucht, das uns aber nicht zusagt. Der Hotelmanager ist auf Zack und bietet uns mit der Jyoti Home Bamboo Garden Lodge eine schöne Alternative. Der Nachmittag nutzen wir für einen kleinen Spaziergang durch unser Dorf. Sehr einfaches Landleben der Tribes, die hier zumeist in Bambushütte leben. Unter den Pfahlhäusern stehen Webstühle, in denen Frauen bunte Garne zu Tuch weben. Auf der Dorfstraße gibt es das Majuli Cycle Cafe. Das Projekt für Tourismus auf der Insel bietet guten Kaffee und Decathlon Mountainbikes als Leihräder.

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Majuli ist eine der größten Flussinseln der Welt. Im Brahmaputra gelegen, ist sie seit dem 16. Jahrhundert ein Zentrum für den Vaishnavismus. Der Gott Vishnu wird als allmächtigstes Wesen verehrt. Es gibt kein Kastensystem, sondern die Gleichstellung aller Menschen auch von Mann und Frau ist Bestandteil des Glaubens. Auf Majuli gibt es 22 Klöster, Satras genannt, in denen diese Spielart des Hinduismus praktiziert wird. In den Klöstern wird Tanz als Ehrerbietung an die Götter zelebriert. Die Mönche sind Musiker und Tänzer. Auch Theateraufführung gehören zur kulturellen Tradition der Insel.

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Ihr Einkommen erwirtschaften die Bewohner Majuli durch Fischerei und Landwirtschaft. Auf der Insel werden 100 verschiedene Sorten Reis angebaut. Eine Besonderheit ist die Reissorte Komal Saul, die ohne Kochen zubereitet wird. Weberei und die Herstellung von Tongefäßen sind traditionelle Einkommenszweige der Inselbewohner. Nachdem viele Dokumentation über die Insel gedreht wurden, hat sich Majuli in der Fokus der Weltöffentlichkeit bewegt und ist seitdem zunehmend Ziel von Touristen. Majuli wird von der UNESCO als Kandidat für eine Welterbestätte geführt.

 

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