Die Störche aus Bukhara sind mittlerweile aus Plastik - soviel vorweg. Aber es gibt noch mehr zur erzählen.
Die größte Überraschung gleich am Anfang. Nach 6 Stunden im Shared Taxi finden mit ein wenig Hilfe unsere Unterkunft im jüdischen Viertel der Stadt unweit der Synagoge. Wir werden in das Zimmer geführt und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine Dekoration wie ich sie in meinem Leben noch nicht gesehen habe,
Später erfahren die, dass das Haus, in dem jetzt das Hostel ist, früher einer wohlhabenden jüdischen Familie gehört hat, die aber nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in die USA migriert ist. Wie wahrscheinlich die meisten Menschen der jüdischen Gemeinde in Bukhara. Auf dem großen jüdischen Friedhof der Stadt gibt es keine Gräber jüngeren Datums.
Bukhara - Welterbe und eine weitere Perle auf der Seidenstraße Usbekistans. Von der Unterkunft sind es gut 750 Meter in das touristische Herz der Stadt. Durch enge Gassen, in denen man sich wunderbar verlaufen kann. Ohne Maps Me wäre man hoffnungslos verloren und wir würden auf immer durch das Viertel irren. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind wunderschön, obwohl ich zugeben muss, dass sich nach Khiba eine gewisse Sättigung einstellt. Durch die Vielzahl der fantastischen Bauten lässt sich das Einzelne nicht mehr angemessen würdigen.
Ein Highlight ist definitiv noch das Restaurant am Labi Hovuz. Herrliche Speisen am Wasserbecken an dem Springbrunnen für angenehme Kühle sorgen. Dazu sehr aufgeräumte Kellner und Livemusik mit Stehgeiger und ein etwas schnulziger usbekischen Tenor. Und ja, das Essen schmeckt.
Zurück zu den Störchen und Storchennester auf den Minaretten der Moscheen. Während die Nester häufig noch echt sind, sind es meist alberne Plastikstörche, die in diesen stehen. Kein Wunder, ist doch die historische Altstadt Teil einer sie umgebenden modernen Großstadt, und dort finden echte Störche nun mal keine Nahrung. Aber vielleicht ist es ja wie in Deutschland und die Störche kehren irgendwann zurück. Auch nach Bukhara.
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