Pierre Bernardo
Zu reisen bedeutet sich zu entwickeln
Zu reisen bedeutet sich zu entwickeln
Zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten. Der Immigration Officer am Airport erkundigt sich freundlich nach unserer Reise und nach wenigen Minuten sind wir in den USA. Orlando International Airport. Das Tor ins Disneyland und zum Kennedy Space Center. Merchandice Shops und Selfiespots für Mickey und Goofie ohne Ende. Wir müssen uns eine Nacht um die Ohren schlagen. Der Weiterflug mit Spirit nach Atlanta startet erst um 6 Uhr in der Früh.
Cartagena de Indias. Der Beiname ist ein Hinweis auf Westindien und Unterscheidungsmerkmal zu spanischen Stadt Cartagena. Die heutige Millionenstadt war eine der ersten Stadtgründungen der Spanier auf dem südamerikanischen Kontinent. Der Brückenkopf in Südamerika - zweimal im Jahr landeten hier große Flotten aus Sevilla an - war frühes Ziel von Sklavenhändlern und Seeräubern. Nach einem Überfall durch den englischen Piraten Sir Francis Drake wurde eine massive 11 Kilometer lange Befestigungsanlage erbaut. Die Festung hielt allen Eroberungsversuchen stand und gilt als unbezwingbar.
Mit dem lokalen Bus nach Passacaballo. Dort warten dann Kollektivos, die euch an den Playa Blanca bringen. So die lautet die Wegbeschreibung, die uns unser Gastgeber in unserem Hostel mit auf den Weg gegeben hat. Der Playa Blanca ist ein karibischer Traumstrand. Türkisfarbenes, warmes Wasser, Kokosplamen und herrlicher Sandstrand. Soweit zumindest die Theorie.
Etwas südlich der historischen Altstadt Cartagenas liegt das Barrio Getsemani. In der Bibel ist Getsemani der Ort, in dem nach dem Jesus Christus in der Nacht vor seiner Kreuzigung betete. Ein Garten zu Füßen des Ölbergs in Jerusalem. In Cartagena de Indias ist Getsemani ein pittoesker Stadtteil mit kolonialen Häuschen, wunderbaren Balkonen, bunten Blumen und ganz viel Kunst.
Von Santa Marta mit einem lokalen Bus einmal über den Hügel - schon ist man in Taganga. Ein beschaulicher Fischerort mit gut 4.000 Einwohnern. Östlich von Taganga beginnt der Nationalpark Tayrona. Viele Rucksacktouristen finden sich nicht mehr in Taganga. Palomino hat dem Örtchen, warum auch immer, in den vergangenen Jahren den Rang abgelaufen. Die Mehrzahl der Besucher sind Kolumbianer aus Medellin, Cali und Bogota.
Nachdem wir in Punta Arenas die südlichstes Spitze des südamerikanischen Kontinents besucht haben, sind wir nun ganz im Norden auf der wüstenartigen Halbinsel La Guajira. Punta Gallinas ist der nördlichste Punkt der Guajira-Halbinsel und der nördlichste Punkt des südamerikanischen Festlands.
Als Kind habe ich in Dortmund häufig die Tropenhäuser des botanischen Gartens besucht. Der Eintritt war sehr günstig und es war schön warm. Und es roch immer so tropisch. Genau so riecht der Regenwald in Tayrona. Wahrscheinlich noch etwas intensiver. Mit dem Bus ist es keine Stunde von Palomino bis zum Haupteingang des Nationalparks. Kurz nach Öffnung um 8:00 Uhr ist hier Mitte Mai noch nicht viel los. Es gibt kleine Restaurants und man kann sich mit Wasser eindecken.
Gut zwei Stunden mit dem Bus, westlich von Santa Marta, liegt der kleine Strandort Palomino. Im Schatten der Sierra Nevada am karibischen Meer tummeln sich hier Rucksacktouristen und stehengebliebene Hippies. Eine Bushaltestelle an der Hauptstraße und eine Stichstraße zum Strand an der sich die übliche Melange aus schlechten Restaurants, Hostels und Souvenirshops befinden.
Weiterlesen: Palomino. Kleines Paradies an der Karibikküste?
Die Sierra de Nevada de Santa Marta bildet den nördlichsten Teil der Zentralkordellieren Südamerika. Die beiden höchsten Gipfel Kolumbiens liegen hier. Der 5775 Meter hohe Pico Cristóbal Colón und der gleichhohe Pico Simon Bolivar steigen steil auf. Sie liegen keine 50 Kilometer entfernt von den palmenumsäumten Stränden der karibischen Küste. Diesem unzugänglichen Gebiet, in dem 70er Jahren im großeen Stil Marijuana und Koka angebaut wurde, leben vier indigene Völker.