Jack Kerouac
Lebe, reise, erlebe Abenteuer, preise und bereue nichts.
Lebe, reise, erlebe Abenteuer, preise und bereue nichts.
Es ist Sommer. Anke möchte alte Freunde in Belgien besuchen. Wir packen Zelt und die Bromptons in das kleine Auto und fahren am Freitagabend los. Eine Anreise mit dem Zug, die wir eigentlich bevorzugen, hätte über 8 Stunden gedauert und wäre zudem deutlich teurer gewesen. Also rauf auf die Autobahn und mit dem PKW in knapp vier Stunden an die belgische Küste. Manchmal geht es leider nicht anders.
Ein langer dunkler Winter ist der Grund, warum es uns trotz Flugscham auf die Kanaren treibt. Bei der Aussicht auf sommerliche Temperaturen, dem Licht der Kanarischen Inseln und einem günstigen Flug ab Düsseldorf fällt die Entscheidung leicht. Von den Kanaren durfte ich bislang Gomera, Teneriffa, El Hierro, Lanzarote und Fuerteventura besuchen. La Palma fehlte also noch.
Im Sommer vor gut 10 Jahren waren wir mit Rucksack und Zelt in der kroatischen Inselwelt und besuchten die Inseln Lastovo, Mjlet und Korcula. Die Anreise mit dem Flieger dauert nach Split dauert weniger als 2 Stunden. Auch ein Nachtzug ab Wien wäre, wenn die Zeit es erlaubt, eine Option. Jetzt im Herbst ist das Wasser noch warm und die Ferienorte nicht überlaufen. Die Saison ist fast vorüber.
Es ist 4:30 Uhr als der Wecker klingelt und uns aus dem Schlaf reißt. Mit uns steigen drei junge Damen aus Kairo in den Minibus. Drei kolumbianische Touristen aus Bogota kompletieren unsere kleine Reisegemeinschaft. Es ist kalt an diesem 2. Januar auf der Westbank in Luxor. Aus dem Radio plärrt zu dieser frühen Uhrzeit in Dauerschleife der religiöse Singsang eines islamischen Predigers. An der Bootsanlegestelle warten bereits viele weitere Minibusse. Als alle Ballonfahrer in der Bussen sitzen, kann es los gehen.
Mit der öffentlichen Fähre überqueren wir aus der Westbank kommend den Nil. Die Anlegestelle in Luxor liegt etwas nördlich der Stadt in Höhe des Luxor Museums. Am Ufer des Nils wird in der großen Moschee gerade zum Gebet gerufen. Hunderte Gläubige füllen den Platz vor der Moschee. Selbst auf der Uferpromenade haben sich Männer, teilweise mit ihren Söhnen, niedergelassen um die Predigt zu verfolgen.
Nachdem uns die Reise mit der Feluka verwehrt worden war, soll es dennoch eine Schiffsreise werden. Der Raddampfer Sudan, mit dem der Kreuzfahrttourismus auf dem Nil in der 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann, liegt in Assuan vor Anker, entspricht aber nicht ganz unserem finanziellen Rahmen.
Am Morgen nach unserer kleinen Flußkreuzfahrt auf dem Nil werden wir mit dem Minibus zum Hotel gebracht. Die Brücke über den Nil bei Luxor befindet sich etwa 10 Kilometer südlich der Stadt. Der Weg führt durch die für die Umgebung von Luxor typischen Zuckerrohrfelder.
Die Feluka ist ein ein- oder zweimastiges Segelboot, das früher zur Lastenbeförderung im Mittelmeer und auf dem Nil eingesetzt wurde. Heute werden diese Segelschiffe in Oberägypten fast ausschließlich für touristische Zwecke genutzt.
Hoch über Assuan auf der westlichen Seite des Nils erhebt sich ein Berg über der Stadt. Der etwa 130 Meter hohe Qubbet el Hawa überragt die gesamte Stadt und bietet eine wundervolle Sicht auf Assuan und das nördliche Niltal. Auf der Kuppel des Berges steht das Mausoleum eines Scheichs. Unterhalb liegt die koptische Klosterruine St. Georg und altägyptische Felsengräber.