Als wir gegen Mittag Mie Ne erreichen, scheint die Sonne. Das für die ersten zwei Tage gebuchte Hotel Wanderlust liegt direkt an der Hauptstraße. Mui Ne ist ein Straßendorf und erstreckt sich über fast 5 Kilometer entlang einer geschützten Bucht östlich von der Phan Thiet. An der Straße reiht sich Resort an Hotel, Meeresfrüchte-Restaurant an Kite-Schule. Mui Ne ist sehr windreich. Ein Paradies für Kite-Surfer oder die, die es werden wollen.
Nach einer Dusche bewegen wir uns Richtung Strand. Durch kleine Gassen pedalieren wir vorbei an kleine Pensionen und Fischerhütte an die Strandpromenade. Jetzt bei Flut ist hier im östlichen Teil der Bucht kein Strand mehr zu sehen. Auf der Promenade liegen die seltsam anmutenden runden Tonnen der Fischer. In einem kleinen Strandcafé gönnen wir uns eine frische Kokosnuss und genießen die Hitze. Endlich.
Der Hunger treibt uns zurück. Wir entdecken einen Food Court. Rund um einen bestuhlten Bereich finden sich ca. 15 Buden mit kulinarischen Spezialitäten aus verschiedenen Ländern und Regionen. Von indischem Aloo Gobi und veganen, vietnamesischen Frühlingsrollen über frische Meeresfrüchte bis hin zu französischem Käse und 20 verschiedenen Craft-Bieren gibt es alles, was das Herz bzw. der Magen begehrt. Ein großartiges Konzept. Bei Vollmond, Springflut und einem fantastischen Sonnenuntergang lassen wir den Abend ausklingen.
Am nächsten Tag findet die Gattin ein tolles Yogastudio. Angegliedert an ein Spa mit Schlammanwendungen findet sich auf einem Hügel über der Bucht eine Yogabude mit russischen Yogalehrer*innen. Ich begleite Anke am Nachmittag, erkunde aber während der Yogastunde den westlichen Teil der Bucht von Mui Ne. Hier ist der Strand wesentlich breiter und auch bei Flut kann man hier noch am Strand spazieren. Zumindest, wenn man einen Platz findet vor lauter Kite-Surfern.
Da uns Mui Ne sehr gefällt, buchen wir weitere drei Tage. Diesmal im La Marina Hotel. Ein sehr schönes Zimmer. Ganz oben, mit kleinem Balkon und schönen Blick auf das Meer. Mit den Bromptons explorieren wir die Gegend. Oberhalb der Bucht gibt es große Sanddünen. Auch hier kann man Surfen. Surfen auf Sanddünen. Leider schmälert der überall herumliegende Müll das Vergnügen. Und so ziehen die Tage dahin: Yoga für die Ferau, Spaziergänge am Strand, kulinarische Highlights im Food Court und am Abend ein Sonnenuntergangsbier im La Vela Mũi Né. Und als ich dann am Abend des 30.12. die Nachricht bekomme, dass ich erneut Großvater geworden bin, ist das Glück vollkommen.