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Die Ankunft in Can Tho gestaltete sich eher etwas schwierig. Eigentlich alles ganz easy. Mit einer Mekong-Fähre erreichen wir schon gegen Mittag die Stadt. Wir landen unweit unserer liebenswerten Unterkunft an. Da wir deutlich vor der vereinbarten Check-in-Zeit eintrudeln, gehen wir noch ein auf Mittagessen in ein gehobenes Quan Chay Restaurant. Als wir dann bei der Unterkunft sind, passiert es: zwei Schrauben des Carrier-Adapters des Brompton brechen.

Jetzt steht die weitere Radreise auf dem Spiel. Denn ohne den Adapter gibt es keine Möglichkeit, das Gepäck zu transportieren. Während ich eine Schraube mit einer kleinen Zange aus dem Gewinde drehen kann, habe ich bei der anderen keinen Ansatzpunkt. Jetzt brauchen wir professionelle Hilfe. Ich radel’ zunächst mit dem Rad durch die halbe Stadt und klappere einen Bikeshop nach am anderen. Doch niemand kann oder will helfen.

Oder es ist die Sprachbarriere. Denn auch mit Google Translate ist die Kommunikation nur Stückwerk. Zum Glück hilft unsere Gastgeberin. Nicht nur, dass sie den Kontakt zu einem Bikestore herstellt, nein, sie organisiert auch das klassische touristische Programm in Can Tho. Am nächsten Morgen früh um fünf machen wir uns noch im Dunkeln auf den Weg zur privaten Bootstour zu den schwimmenden Märkten.

Wir stellen die Räder auf einen Radparkplatz und sitzen keine 5 Minuten später mit einer Rettungsweste in einem kleinen Boot auf dem Nebenfluss Sông Cần Thơ. Eine Dame schippert uns in einer Nussschale mit Außenborder zum Markt. Angekommen dann die Überraschung: Statt eines pittoresken kleinen Marktes, wie man ihn von Bildern kennt, landen wir hier auf einem schwimmenden Großmarkt. In der Takelage der Boote hängen die Früchte und Gemüse, mit denen der Bootsmann Handel treibt. Von der reinen Anzahl der Boote überwiegen aber vermutlich die Ausflugsboote mit Touristen. Auf dem weiteren Programm stehen dann noch der Besuch einer Reisnudelmanufaktur und eines tropischen Gartens. Ein schöner Ausflug - wenn auch anders als erwartet.

Im Anschluss bringe ich das Rad zur Werkstatt. Unsere Gastgeberin organisiert ein Leihrad, sodass wir auch weiterhin mobil sind. Wir entscheiden, den Aufenthalt in Can Tho zu verlängern. Den Nachmittag verbringen wir in der Horizontalen und lassen die Klimaanlage ihren Job tun. Am Abend gehen wir auf ein paar Bier auf die Promenade und zum Tempel des Glücks. Auf dem Rückweg stolpern wir in ein vietnamesisches Bingo. Der Singsang der Conférencier erinnert an eine Mischung von asiatischem Hip-Hop und Reggaeton. Es ist laut.

Gegenüber unserer Unterkunft liegt ein stilvolles Café. Es gibt schnelles Wi-Fi, guten Kaffee und Joghurt auf Eis. Genau das richtige Setting für den Start in den Tag. Und dann entdecken wir hinter dem Café ein Schwimmbad. Es gibt zwei Becken. Eine 50-Meter-Bahn und auf der anderen Straßenseite ein 25-Meter-Becken. Kinder und Jugendliche pflügen beim Training durch das Wasser. Und ja: Das Bad des Polizeisportvereins kann auch öffentlich genutzt werden. 35.000 Dong Eintritt. Das Leihen der Schwimmbrillen wird extra berechnet. Als wir das Bad betreten, ist das Training der Kinder beendet und wir sind die einzigen Besucher.

schwimmbad in cantho

Am frühen Nachmittag dann die erlösende Nachricht. Das Rad ist repariert und kann abgeholt werden. Mir fallen einige Steine vom Herzen. Mit dem Carrier Adapter und dem damit einhergehenden einfachen Transport des Gepäcks auf den Falträdern steht und fällt die komplette Reise. Mit einem Grab lasse ich mich zum Radladen bringen. Wenn ihr mal in Can Tho seid und ein gutes Fahrradgeschäft benötigt: Die Leute vom Xe Đạp Trek Cần Thơ - Cửa Hàng CWC machen einen tollen Job. Überglücklich setze ich mich aufs Klapprad und bewege mich wie ein alter Hase durch den chaotischen Verkehr.

Die Gattin findet ein Yoga-Studio für eine chillige Yogastunde am Abend, während ich mir eine 90-minütige Ganzkörpermassage gönne. Ein wunderbarer Tag mit einem glücklichen Ausgang neigt sich dem Ende zu. Wir verlängern den Aufenthalt in dieser fantastischen Stadt um eine weitere Nacht. Cần Thơ haben wir ein klein wenig lieb gewonnen.

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