Noch einmal um den Hoan-Kiem-See, ein wenig Remote Work - das aktuelle Programm der VHS Gladbeck wird auf den Weg gebracht - und dann packen die Taschen. Die Falträder werden entfaltet. Die interessierte Gastgeberin dreht ein Proberündchen und zeigt sich begeistert. Aufgesattelt und in den Verkehr der Metropole eingefädelt. Bis zur Busstation sind es gut sechs Kilometer. Auf der historischen Long Bien Bridge überqueren wir den Roten Fluss.
An der Gia Lam Bus Station passiert uns ein folgenreicher Fehler. Eigentlich wollen wir auf direkten Weg nach Cát Bà in der Halong-Bucht. Am Busschalter erwerbe ich allerdings Fahrschein nach Halong City. Unsere Räder kommen, nachdem wir sie eingeklappt haben, in den Gepäckraum. Und dann fahren wir schon ...
Unterwegs bemerke ich meinen Fauxpas, der sich aber dann als Segen erweist. Kurz vor Halong City - ein Meer aus riesigen Hochhäuser für eine chinesische Kundschaft - springen wir aus dem Bus und radeln mit dem Bromptons auf die Halbinsel Tuần Châu. Nach gut sechs Kilometern erreichen wir einen Fähranleger. Hier warten schon einige Backpacker aus die Abfahrt der Fähre nach Cát Bà. Wir haben gerade noch Zeit für ein Kaltgetränk und dann rollen wir auch schon mit den Falträdern auf die Fähre. Und dann tuckern wir auch schon gemächlich durch die fantastische Inselwelt des UNESCO-Weltkulturerbes. Das wäre uns bei einer Busfahrt direkt nach Cát Bà Town entgangen.
Auf der anderen Seite nehmen wir einen bereitstehenden Bus, der uns nach Cát Bà City bringt. Eine gute Entscheidung. Es wird schnell dunkel und auf den gut 20 Kilometern warten einige knackige Anstiege. So sind wir schnell an unser Hotel in Cát Bà Beachfront. Wir checken ein und klappen dann die Räder wieder auseinander, um der Städtchen zu erkunden. Es gibt es eine mehrere Kilometer lange Standpromenade, an der wir einen sehr schönen Sonnenuntergang sehen dürfen. Am Ende der Promenade gibt eine Reihe von Seafood-Restaurants. Hier sitzen wir windgeschützt direkt am Meer und werden mit frischen Meeresfrüchten verwöhnt. Ohne die Klappräder wären wir hier nicht mehr hingekommen.
Am nächsten Morgen organisieren wir für den Nachmittag einen Bootsausflug. Wir hatten ja gestern schon das Vergnügen, mit der Fähre durch die Karstinsel zu gleiten. Nach einem Frühstück im Hotel radeln wir über die durch und durch grüne Insel. Wir besuchen die Hospital Cave. Ein Krasthöhle, in der während des Vietnamkrieges Kämpfer des Vietcong behandelt wurden. Auf Rückweg haben wir noch Zeit für eine frische Kokosnuss und einen Sprung in die Fluten des Südchinesischen Meers.
Gegen 15:00 Uhr werden wir am Hotel abgeholt und zum Ausflugsboot gebracht. Unweit des Hafens gibt das Floating Village Cai Beo. Ein Fischerdorf mit etwa 300 schwimmenden Häusern, deren Bewohner hauptsächlich von Fischzucht und Fischfang leben. Wir gleiten mit unserer kleinen Gesellschaft durch die seltsam anmutende Inselwelt. Inmitten dieser tausenden im Wasser stehenden Karstfelsen stoppt das Boot. Wir können in Kajaks umsteigen und paddelnd die Inselwelt erkunden. Später - es wird schon fast dunkel - stoppen wir noch für einen Schwimmstopp.