Matsuo Basho
The journey itself is my home
The journey itself is my home
Nachdem die äthiopischen Kaiser ursprünglich nomadisch über das Land herrschten, baute Kaiser Fasilides in Gonder eine Festung und machte die Stadt zur dauerhaften Hauptstadt des Landes. Die Festungstadt Fasil Ghebbi liegt auf einem Bergrücken in mitten der Stadt und wurde von der UNESCO als Welterbe der Menschheit anerkannt. Die heutige Stadt Gonder hat etwa 300.000 Einwohner und gruppiert sich um das Festungsbauwerk.
Der Tana-See ist größte See im abessinischen Hochland. Der höchstgelegene See Afrikas liegt fast 1800 Meter über dem Meeresspiegel und hat eine Fläche von über 3000 km². Der Tana-See gilt als die Quelle des Blauen Nil. Der See wird durch Zuflüsse aus dem umliegenden Bergland sowie durch starke Regenfälle in den Regenzeiten gespeist. Die Menschen im Einzugsgebiet des Sees leben von einfacher Landwirtschaft und Fischfang. Auf den über 30 Inseln im See befinden viele Kirchen und Klöstern der äthiopisch-orthodoxen Kirche.
Weiterlesen: Die christlichen Kloster und Kirchen im Tana See
Die Busfahrt vom Meskel Square, wo wir am Morgen früh um fünf starten, nach Bahir Dar dauert gut 10 Stunden. Bahir Dar liegt am Tana See gut 400 Kilometer nördlich von Addis Abeba. Auf der Reise in die Stadt wird unser Bus noch mehrmals von Timkat feiernden Dorfbewohnern gestoppt. Die Menschen umringen tanzend den Bus und verlangen Wegzoll. Bei der Einfahrt in die Stadt staunen wir über das monumentale neue Stadion. Die riesige Betonschüssel liegt auf der grünen Wiese vor den Toren der Stadt. Es dauert ein Weilchen bis wir von unserer Unterkunft am Busbahnhof abgeholt werden.
Timkat ist eines der wichtigsten religiösen Feste des orthodox-christlichen Äthiopiens. Gefeiert wird rund um den 19. Januar die Taufe Jesus und die Erscheinung des Herrn. Das Land hält drei Tage inne und rund um die vielen Kirchen werden die Wege der Prozessionen mit bunten Wimpeln und Bannern in den Landesfarben Rot-Grün-Gelb geschmückt. Die äthiopisch-orthodoxe Kirche gilt mit der armenischen und georgischen Kirche als Wiege des Christentums. Schon im 3. Jahrhundert wurde das Christentum in Aksum als Staatsreligion eingeführt. Bis heute gehört die Mehrzahl der Einwohner des Landes dieser alten christlichen Kirche an.
Nach der Landung in Addis, wie die Stadt von ihren Bewohner kurz genannt wird, werden wir vom Hostel am Flughafen abgeholt. Der Wartebereich am Flughafen ist überschaubar. Hier kennt jeder jeden. Bei insgesamt nur etwa 30.000 Touristen, die im Jahr Äthiopien bereisen und in der Regel über den internationalen Flughafen Bole einreisen, kein Wunder. Es ist spät abends. Die sehr breiten Straßen sind weitgehend leer und unbeleuchtet. Ungewöhnlich für eine Stadt mit heute mehr als 5 Millionen Einwohnern.
Auf der Webseite 3pulse.com kann man nachhalten, welche Länder, Regionen und Städte man auf unserem Planeten bereits besucht hat. Nach der Eingabe des jeweiligen Landes, markiert man einzelne Städte und touristische Attraktionen. 3pulse generiert daraufhin eine Karte. Je nachdem, wie intensiv man ein Land bereist hat, werden die Blautöne in der Karte dunkeler dargestellt. Gegen die Langeweile oder als Inspiration kann man sich durch thematische Listen klicken und dort besuchte Reiseziele markieren. Auf einer Wishlist kann man Reisepläne und zukünftige Ziele hinterlegen. Neben der kostenfreien Version kann man für 15 US $ jährlich die Pro Version mit zusätzlichen Features buchen. Die Macher hinter der Webseite kommen aus Russland.
Ich werde regelmäßig gefragt, wie teuer unsere Reise war. Nachdem ich meine Kreditkartenauszüge gecheckt habe, kann ich die Frage zum Teil beantworten. Ich habe insgesamt knapp 1500 Euro pro Monat ausgegeben. Anteilig war der Transport der größte Posten. Hier habe ich es leider versäumt die einzelnen Aufwendungen zu notieren. Vielleicht schaffe ich es später anhand der Kreditkartenauszüge die Kosten exakt nachzuhalten. Bei den Kosten für Übernachtungen habe ich das getan.
Nach genau 365 Tagen ist das Abenteuer zu Ende. Es ist seltsam. Als ich am Montag aus der U-Bahnstation Stadthaus aussteige, ist es ein bisschen so, als hätte ich ich Dortmund gar nicht verlassen. Alles so wie immer. Nach so vielen unbekannten Menschen plötzlich wieder bekannte Gesichter. Around the World in a year so lautete auch der Hashtag auf Twitter und Facebook. Und als Statistik-Nerd habe ich ein paar Daten zur Reise ausgewertet. In aller Kürze: 365 Tage, 19 Länder, 82.000 Kilometer, 16 SIM-Karten, 20.000 Fotos und 275 Blogbeiträge.
Vor genau 50 Jahren in der Nacht vom 27. Juni zum Samstag, dem 28. Juni 1969 kam es in der Christopher Street vor der Bar Stonewall Inn zu gewalttätigen Konflikten zwischen Homo- und Transsexuellen und der New Yorker Polizei. Zum ersten Mal in der Geschichte nahmen die Schwulen die tagtägliche Repression nicht einfach hin, sondern wehrten sich mutig und offen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Eine Wendepunkt, der heute global von der Schwulen- und Lesbenbewegung gefeiert wird. In Deutschland als Christopher Street Day (CSD) weltweit als Prideparade. Schon seit einem Monat gibt es in New York Feierlichkeiten rund um dieses Datum und die Stadt ist voller Schwuler, Lesben und Transsexueller.