Aldous Huxley
Zu reisen heißt zu entdecken, dass jeder über andere Länder falsch liegt.
Zu reisen heißt zu entdecken, dass jeder über andere Länder falsch liegt.
Es ist noch dunkel als ich mich auf den Weg mache. Den ersten Teil der Strecke sind wir gestern gelaufen. Ich laufe am Hotel Las Torres vorbei bis zur Hängebrücke. Ich laufe allein. Die Frau ist im warmen Zelt geblieben und muß aufgrund der schmerzenden Beine aussetzen.
Das Campamento Frances liegt am Lago Nordensköld dessen türkisblaues Wasser wir schon gestern beim Rückweg vom Mirador Britanica bestaunen dürften. Die heutige Wanderung verläuft den ganzen Tag entlang des Sees in den der Francés Gletscher entwässert. Zu Beginn der Tagesetappe begleitet uns noch das laute Grollen des kalbenden Gletschers.
Der Tag beginnt noch im Dunkeln. Im Schein der Taschenlampe rollen wir Schlafmatten und Schlafsäcke zusammen. Im Refugio genießen wir ein reichhaltiges Frühstück und dann geht es los. Die Rucksäcke wiegen keine zehn Kilo. Eine große Tasche konnten wir zum Glück in Puerto Natales im Hostel unterstellen. Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein.
Weiterlesen: Paine Grande - Mirador Britanica - Refugio Frances
Die Sonne geht am letzten Tag des Februars hier in Südpatagonien gegen halb Neun unter. Wir haben also gut 8 Stunden für die Wanderung vom Lago Pehoe zum Mirador am Fuße des Grey Gletschers. Durch eine steppenartige Landschaft geht es zunächst einige Höhenmeter hinauf. Das Terrain ist ein Traum für Geologen. Gesteinsaufbrüche und gefalteter Granit in verschiedenen Farben. Die Flora ist karg. Rottöne dominieren.. Helle Baumstämme erinnern an Waldbrände.
Weiterlesen: Vom Refugio Paine Grande zum Mirador Glacier Grey
Nach dem Frühstück realisieren wir das der Schiffsanleger nicht im Stadtzentrum von Punta Arenas ist, sondern etwa 5 Kilometer außerhalb am Fähranleger Tres Puenta. Hier starten auch die Fähren nach Feuerland. Wir haben ausreichend Zeit. Also laufen wir das Stück. Training für die Wanderung im Nationalpark Torres del Paine.
Das Ende der Welt. Fin del Mundo. Nein. Nicht der Weltuntergang, sondern der Name der Themenroute der Straße von Puerto Natales nach Punta Arenas. Die Stadt mit ihren 120.000 Einwohnern liegt im äußersten Süden Chiles an der Magellanstraße. Die südlichste Stadt der Welt empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen 15 Grad Celsius.
Treffpunkt 9:30 Uhr. Zweite Etage Holiday Inn Express in der Mall von Puerto Montt. Wir checken ein. Geben unser Gepäck auf und werden wir wieder weggeschickt. Wir sollen noch ausgiebig essen und uns dann um 12:15 Uhr wieder einfinden.
Bislang hat uns Chile kulinarisch nicht wirklich begeistert. Die Menschen essen sehr viel Fastfood. Completos - ein Art Hotdog mit viel Ketchup, Mayo und Guacamole - gibt es an jeder Ecke. Der Completo für Vegetarier heißt auch entsprechend: Vegetariano. Kann man essen, ist aber keine Offenbarung.
Es regnet wieder. Nicht heftig aber stetig. Feiner Nieselregen. Und diesmal hört er nicht auf. Ancud ist die ehemalige Inselhauptstadt ganz im Norden von Chiloe. Und gut 25 Kilometer westlich gibt es zwischen November und März brütende Pinguine zu bestaunen.