Benjamin Disraeli

Reisen lehrt Toleranz.

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Nachdem wir in Punta Arenas die südlichstes Spitze des südamerikanischen Kontinents besucht haben, sind wir nun ganz im Norden auf der wüstenartigen Halbinsel La Guajira. Punta Gallinas ist der nördlichste Punkt der Guajira-Halbinsel und der nördlichste Punkt des südamerikanischen Festlands. 

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Schon die Anreise nach Capo de la Vela ist ein kleines Abenteuer. In Palomino bekommen wir eine Mitfahrgelegenheit nach Riohacha und dann weiter bis zum Abzweig der Straße nach Uribia nahe an der venezolanischen Grenze. Hier wechseln wir in ein übervolles Sammeltaxi in die Hauptstadt der Indigenen, wie Uribia sich selbst nennt. Die Straße führt parallel zur Bahnlinie, auf der die Kohle aus dem riesigen Tagebau El Cerrejón zum Hafen nach Puerto Bolivar transportiert wird. Zwei Güterzüge mit bis zu 130 Waggons transportieren in vier Fahrten täglich 48.000 Tonnen schwefelarme Steinkohle.

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Anke nimmt ein kleines Mädchen auf den Schoss, das sich bedankt und sich in die Hose pisst. Das Ergebnis: Warme Beine und ein nasses Kleid. Kurz vor der Stadt werden rausgeschmissen. Hier starten die Geländewagen ans Kap der Winde. Die Frau nutzt die Gelegenheit und wechselt die Kleidung. Ein skurriler Ort. Wir müssen ein Weilchen warten bis die erforderlichen sechs Mitreisenden beisammen sind. Es hat zuvor seit 8 Monaten nicht geregnet auf der ariden Halbinsel. Doch dann vor vier Tagen hat sich der Himmel geöffnet und es regnet seitdem ohne Unterlass. Weite Teile der Wüste stehen unter Wasser. Die Schlammpiste und die holprige Fährt erinnern meinen kolumbianischen Mitreisenden an Madmax. Unterwegs sperren Kinder mit Seilen die Straße und fordern Wegezoll. Madmax brettert einfach weiter. Früher wurden hier Reisende regelmäßig  ausgeraubt.

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Cabo de la Vela ist eine armselige Ansammlung von Hütten. Einige schimpfen sich Hospedaje und rufen für den gebotenen Standard freche Preise aus. Auf der Guajira-Halbinsel lebt das indigene Volk der Wayuu. Etwa 600.000 Menschen in Kolumbien und Venezuela. Die Menschen sind ausgesprochen arm und leben in ähnlich wie die Khasi in matrilinearen Familienverbänden. Sie Männer arbeiten hier an der Küste zumeist als Fischer. Die Frauen weben und häkeln kunstvolle Textilien.  

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Ansonsten gibt es in Cabo de la Velo Wind - reichlich Wind - und so hat sich das Örtchen zu dem Kite Hotspot in Kolumbien entwickelt. Wenn am Nachmittag der Wind auffrischt, werden Bretter und Segel herausgeholt. Der Wind ist ablandig, das Wasser seicht und ohne jede Welle. Und es sind nicht nur Touristen. Gerade die Jungs aus dem Dorf zeigen mit hohen Sprüngen ihr Können.

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