Kurt Tucholsky
Wer die Enge seiner Heimat begreifen will, der reise.
Wer die Enge seiner Heimat begreifen will, der reise.
Das Estadio Monumental Antonio Vespucio Liberti - oder kurz El Monumental - ist das größte Stadion in Argentinien. Das große Rund mit Leichtathletiklaufbahnen um das eigentliche Fußbalfeld ist die Heimspielstätte von River Plate und auch das Stadion der La Albiceleste. Hier spielen und spielten Maradona, Messi und Co. in den himmelblauen Trikots der argentinischen Nationalmannschaft. Es liegt im Norden im Stadtteil Belgrano und hat aktuell eine Kapazität von 65.645 Plätzen.
Am 24. März jährt sich der Tag des Militärsputsches im Jahre 1976. Vor 43 Jahren übernahm die eine Junta die Macht. 30.000 Menschen starben. Hunderttausende wurden gefoltert. Schüler, Studenten, Gewerkschaftler, alles was vermeintlich links war, landete in den Folterkellern der Militärs oder wurde von rechten Todesschwadronen getötet. Mit den Müttern der Verschwundenen auf dem Plaza del Mayo begann die Wende. Heute ist der 24. März ein Feiertag und die Menschen in der Stadt rufen laut: Nunca más.
Eine der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten Buenos Aires ist der Friedhof im noblen Stadtteil La Recoleta. Die Reichen und Schönen des Landes haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Doch von Ruhe kann keine Rede sein. An Wochenenden und Feiertagen pilgern Tausende von Besucher auf diesen neoklassizistischen Friedhof, vorallem um das Grab von Evita zu besuchen.
Der Fluss ist hier so breit wie ein Meer. Schaut man von Buenos Aires auf den Rio del la Plata kann man das Ufer auf der anderen Seite nicht sehen. Unsere Fahre Colonia Express startet um Viertel nach acht in einem kleinen Hafenbecken südlich von Puerto Maduro. Die Ein- und Ausreiseformalitäten sind schnell erledigt und bei strahlenden Sonnenschein verlässt der Katamaran die Megapolis Buenos Aires mit ihren fast 15 Millionen Einwohner. Bei Blick zurück wird die Skyline der Stadt nach und nach schnell kleiner.
Weiterlesen: Colonia del Sacramento. Welterbe am Rio del la Plata.
Nach dem Besuch der Bomboniera wollte ich auch das Stadion des aktuellen Tabellenführers der argentischen Liga sehen. Und das ist im März 2019 erstaunlicherweise der Racing Club aus dem Industrievorort Avellaneda. Racing wurde 1903 gegründet und hatte seine erfolgreichste Zeit zwischen 1913 und 1925, als er neunmal Landesmeister wurde. Bis 1967 kamen weitere 6 Meistertitel hinzu und damals wurde man nach dem Gewinn des Copa Libertadores Weltpokalsieger gegen Celtic Glasgow. Nach einem letzten Meistertitel 2001 wurde es still um den Club. Doch jetzt ist man wieder da und steht am 23. Spieltag mit 4 Punkten Vorsprung ganz oben auf dem Tableau.
Weiterlesen: Das Rechteck und der Zylinder. Die Stadien in Avellaneda.
Östlich von San Telmo und dem historischen Zentrum Buenos Aires befand sich früher der Hafen am Ufer des Rio de la Plata. Weil der ursprüngliche Hafen in La Boca den Erfordernissen nicht gewachsen war, baute man auf Initiative des Kaufmanns Eduardo Maduro einen Hafen mit Speichern und Hafenbecken. Der neue Hafen wurde ab Mitte der 1890er Jahre in Betrieb genommen. Allerdings wurde schon 1911 ein weiterer Hafen, der Puerto Nuevo, der bis heute genutzt wird, eingeweiht und Puerto Maduro versank in einen Dornröschenschlaf.
Seit Tagen cruise ich mit BA Ecobici durch die Stadt. Das Fahrradleihsystem in Buenos Aires ist kostenlos und steht 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Vom Montag bis Freitag kann man die orangen Räder kostenfrei für je eine Stunde nutzen - am Wochenend sogar 2 Stunden. Und wenn man länger fahren möchte? Dann wartet mann einfach 5 Minuten und leiht sich ein neues Rad. Hört sich gut an? Ist es auch. So funktioniert es
Weiterlesen: BA Ecobici. Das kostenlose Fahrradleihsystem in Buenos Aires
Wenn man durch den Lezama-Park läuft und auf die Av. Almte Brown einbiegt, sieht man schon von weiten die hohen Tribünenaufbauten des Stadions. Hinter einigen Wohnblöcken mit großflächigen Murals, steht man plötzlich auf nicht sehr gepflegten Rasenplätzen. Und dann ist plötzlich alles Blau-Gelb.
Wir schlagen uns eine halbe Nacht auf dem Flughafen in Buenos Aires um die Ohren bevor wir mit dem Bus unser Viertel fahren. Es ist Mittag als wir das Appartment beziehen können. Wir wohnen auf der Peru 886 in der zweiten Etage Das bei Airbnb gebuchte Appartment ist genial. Ein großer Wohnraum mit kleiner Küche und nach vorne eine bestimmt 35 Quadratmeter große Terrasse mit vielen Sitzgelegenheiten, dem obligatorischen Grill, vielen Pflanzen und einer Terrassendusche.