Jack Kerouac
Lebe, reise, erlebe Abenteuer, preise und bereue nichts.
Lebe, reise, erlebe Abenteuer, preise und bereue nichts.
Wir übernachten in der relativ neuen Kizo-Lodge in Turmi. Das Dorf ist ein kleiner Marktflecken, in dem montags die Hamar der Umgebung zusammenkommen um Waren zu handeln. Als wir das Dorf in der Südlichen Omo-Region erreichen ist es bereits dunkel. Die Zimmer und Betten sind groß und geräumig. Moskitonetze schützen vor den zahlreichen Plagegeistern. Am Morgen steigen wir nach dem Frühstück wieder in den Landrover. Unser Ziel ist das 80 Kilometer südlich gelegene Omorate, größte Ortschaft im Gebiet der Dassanetch.
Die Konso sind ein indigenes Volk im südlichen Äthiopien etwa 90 Kilometer südlich von Arba Minch und dem Chamosees in der bergigen und fruchtbaren Region. In 30 Orten leben heute 350.000 Menschen von Ackerbau, Viehzucht und einfachen Handwerken. Die Kulturlandschaft der Konso, insbesondere die Terrassenlandschaft rund um die Dörfer, wurde 2011 von der UNESCO zum Welterbe der Menschheit erhoben.
In der Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker im Süden Äthiopiens leben über 60 verschiedene Stämme, die sich durch ihren Lebensraum, ihre Rituale und ihre Sprache unterscheiden. Auf einem Bergkamm im Rift Valley nordwestlich von Arba Minch leben die Dorze. In ihrer eigenen Sprache bedeutet das "Die Weber". Für diese Handwerkskunst ist der Stamm mit seinen etwa 40.000 Menschen in ganz Äthiopien berühmt. Der Besuch der Dorsi kann als geführte Tour von Arba Minch gebucht werden oder man steigt einfach im Busbahnhof in einen der vielen Minibusse nach Chencha.
Der Flughafen in Arba Minch ist ein schmales Asphaltband im Dschungel unweit des Abaya-Sees. Einmal täglich wird das Städtchen in der Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker von Addis Abeba durch Ethiopian Airlines bedient. Nach 60 Minuten Flug in einer Propellermaschine landen wir im Rift-Valley, dem Großen Afrikanischen Grabenbruch. Arba Minch ist eine junge Stadt und gilt als Ausgangsort für Touren in den Süden Äthiopiens. Die Stadt liegt oberhalb der beiden Seen Abaya im Norden und Chamo im Süden. Zwischen den Seen liegt an der engsten Stelle des Afrikanischen Grabenbruchs eine Hügelkette, die Brücke Gottes. Dort treten Quellen aus dem Boden. Vierzig Quellen. Fourty Springs. Arba Minch - der Name des Ortes in der Landessprache.
Weiterlesen: Arba Minch. Vierzig Quellen an der Brücke Gottes.
Schon auf der Fahrt von Mekele nach Lalibela zwickt der Magen. Ich liege hinten auf der Pritsche des Geländewagens und sehne die Ankunft herbei. Der Weg zieht sich. Fahrzeugwechsel und Mittagspause in Waja. Es ist schon Dunkel als wir das Alif Paradise Hotel erreichen. Lalibela, Neu-Jerusalem, ist eine heilige Stadt der äthiopisch-orthodoxen Kirche. In die rote Basaltlava rund um den Ort wurden im 13. Jahrhundert mehrstöckige Kirchen getrieben. Aufgrund der isolierten Lage der äthiopischen Kirche erbaute König Lalibela die Kirchen als Ersatz für die heiligen Pilgerstätten Jerusalem und Bethlehem.
Der Abenteurer Rüdiger Nehberg schrieb Ende der 70er Jahr das Buch "Danakil. Zu Fuß durchs Höllenloch der Schöpfung". Dieses Buch ist wahrscheinlich der Grund dafür, dass mein Reisegefährte Volker nun mit mir in diese unwirtliche Landschaft reist. Ganz so abenteuerlich wie im letzten Jahrhundert ist es allerdings heute nicht mehr. Täglich starten kleine Expeditionen um auf drei- bis viertägigen Touren diese Wüstenregion zu entdecken. Wir sind eine Reisegesellschaft von 20 Personen - verteilt auf 5 Toyota Land Rover. Hinzu kommt ein Fahrzeug für die Crew. Die Fahrzeuge sind durchnummeriert. Wir sind mit zwei jungen Israelis, Nachfahren äthiopischer Juden, in Wagen Nummer Fünf.
Weiterlesen: Die Danakil. Mit dem Jeep ins Höllenloch der Schöpfung.
Zwischen Aksum und der Provinzhauptstadt Mekele liegt das Bergland von Geralta. Die unwirtliche Gegend ist nur mit dem Mietwagen zu erreichen. Wir werden am Morgen in Aksum mit dem 4-Wheeler abgeholt. Die erste Station der Tour ist die Felskirche Abuna Yemata. Wir befinden uns am Fuße eines imposanten Tafelberges und unser Fahrer zeigt in die Höhe. Gut 500 Höhenmeter über uns in den Felsen soll sich die Kirche befinden.
Nach einer Nacht in Debark werden wir am Morgen von einem Toyota Landrover abgeholt. Kurz nach Debark geht es in steilen Kehren auf einer unbefestigten Straße 1500 Meter hinab. Die Straße wurde während der Besatzungszeit von den Italienern errichtet und es sieht so aus, als hätte seitdem hier niemand mehr Hand angelegt. Die Straße ist in einem gruseligen Zustand und es ist klar, warum wir in einem 4-Wheeler sitzen.
Unsere Reisegesellschaft in den Simien-Nationalpark besteht aus acht Personen. Wir sind sechs deutsche und zwei taiwanesische Staatsbürger. Gegen 9 Uhr hält ein Minibus vor dem Sycamore Hotel in Gonder und während der gut einstündigen Busfahrt nach Debark machen wir uns bekannt. Hier in Debark am Fuße der Simien Mountains müssen wir uns im Office des Nationalparks registrieren. Zwei bewaffnete Guides und ein Koch komplettieren unsere Wandergruppe.