Pierre Bernardo

Zu reisen bedeutet sich zu entwickeln

Ein Dassanech Mädchen mit ihrer Rinderherde

Wir übernachten in der relativ neuen Kizo-Lodge in Turmi. Das Dorf ist ein kleiner Marktflecken, in dem montags die Hamar der Umgebung zusammenkommen um Waren zu handeln. Als wir das Dorf in der Südlichen Omo-Region erreichen ist es bereits dunkel. Die Zimmer und Betten sind groß und geräumig. Moskitonetze schützen vor den zahlreichen Plagegeistern. Am Morgen steigen wir nach dem Frühstück wieder in den Landrover. Unser Ziel ist das 80 Kilometer südlich gelegene Omorate, größte Ortschaft im Gebiet der Dassanetch.

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Die Dassanetch sind ein Hirtenvolk das als Nomaden im Südwesten Äthiopiens und Nordosten Kenias lebt. Das Siedlungsgebiet der indigenen Menschen befindet sich am Unterlauf des Flusses Omo und am nördlichen Ufer des Turkanasees. Als wir das Städtchen erreichen, müssen wir uns zunächst registrieren. In einen schäbigen Büro sitzt ein Beamter und prüft unsere Pässe und die Visa. Dann fahren wir mit dem Auto zu einem nahegelegenen Parkplatz mit angeschlossenen Restaurant direkt am Omo River. Dort steigen wir in Einbäume und werden über den Fluss gepaddelt. Ziemlich sinnfrei, kann man doch wenige Meter entfernt den Omo auf einer neuen Brücke überqueren.

Die Ausflüge zu den Dassanetch sind gut durch organisiert. Täglich besuchen mehrere Touristengruppen das kleine Dorf auf der anderen Seite des Flusses. Am Fluß laufen wir noch einige Meter um das Dorf zu erreichen. Wir bezahlen den Dorfvorsteher für das Recht Fotografien zu dürfen. 200 Birr, das sind es 6 Euro, werden von jedem Touristen mit Kamera erhoben. Das ist ein einträgliches Geschäft und kann, wenn vernüftig genutzt, die Lebensituation der Mesnchen durchaus verbessern.

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Die Dassanetch leben mit ihren Rindern in einfachen Dörfern. Ihre kleinen Rundhütten sind aus Ästen und Stöcken gefertigt. Die Menschen begegnen uns sehr freundlich und die Kinder freuen sich noch, wenn man ihnen ihre Portraits auf dem Smartphone zeigt. Nach gut 90 Minuten laufen wir am Ufer des Omo zurück zu den Booten. Mittlerweile ist es sehr heiß geworden und wir sind froh unter schattigen Bäumen zu laufen. Dabei begleiten uns bettelnde Kinder. Der Besuch bei den Dassanetch hat etwas von Menschenschau, aber auf der anderen Seite können die Einnahmen durch den Tourismus das Leben der indigenen Nomaden verbessern. So redet man sich zumindest im Nachhinein den Besuch schön. Wahrscheinlicher ist es allerdings, dass sie für das Geld Alkohol kaufen und sich ihre trostlose Existenz schön saufen.

 

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