Die Konso sind ein indigenes Volk im südlichen Äthiopien etwa 90 Kilometer südlich von Arba Minch und dem Chamosees in der bergigen und fruchtbaren Region. In 30 Orten leben heute 350.000 Menschen von Ackerbau, Viehzucht und einfachen Handwerken. Die Kulturlandschaft der Konso, insbesondere die Terrassenlandschaft rund um die Dörfer, wurde 2011 von der UNESCO zum Welterbe der Menschheit erhoben.
Die dicht bebauten Siedlungen der Konso liegen auf Hügeln und sind von massiven Steinmauern umgeben. Im Laufe der Jahrhunderte sind die Dörfer von innen nach außen gewachsen. Die ältesten Mauern im Inneren der Siedlungen sind von Wissenschaftlern auf ein Alter von über 800 Jahren datiert worden. Wenn der Platz innerhalb eines Steinwalls nicht mehr ausreicht, wird eine weitere Mauer um die Siedlung gezogen und innerhalb des neuen Steinwalls werden neue Häuser errichtet. Im Dorf besitzt jede Familie ein eigenes eingezäuntes Gelände mit Hütten, einer Vorratskammer, der Feuerstelle und einen Stall für die Tiere. Die Steinmauern dienten ursprünglich zum Schutz vor wilden Tieren wie Löwen und Hyänen. In den Siedlungen der Konso gibt es Gemeinschaftshäuser, die als Treffpunkt junger Männer und als Gästeherberge dienen.
Das Volk der Konso ist in 9 Clans organisiert. Eine Heirat im selben Clan ist nicht erlaubt. Das Leben der Menschen ist patriarchal organisiert und Männer dürfen polygam mit mehreren Frauen leben. Sobald eine Frau Großmutter geworden sich darf sich der Sexualität verweigern und dem Mann wird dann erlaubt, sich eine weitere, jüngere Frau zu suchen. Die Konso waren ursprünglich Animisten. Davon zeugt bis heute ein besonderer Totenkult. Die Erinnerung an die Verstorbenen wird durch Holzfiguren erhalten. Die Wakas genannten Skulpturen stehen in den Wohnhöfen der Familien und erinnern an berühmte Krieger, Dorfvorsteher, Clanchefs und ihre Frauen.
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