Franz Kafka

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.

Sonnenuntergang am Strand in Santa Marta

Santa Marta hat einen dieser Flughäfen, bei denen man denkt, das der Flieger im Wasser aufsetzt. Tut er dann doch nicht. Plötzlich ist da Asphalt und man landet sicher auf der Landebahn. Es dauert nur wenige Minuten, dann hat man sein Gepäck auf dem kleinen Flughafen, und wenn man aus dem Terminal tritt, die nächste Überraschung: Man steht am Strand. Fischer ziehen ihren Netze ein und Kinder spielen.

MIt dem Bus ist man in einer halben Stunde in der Stadt. Die Busfahrt kostet keine 2000 kolumbianische Pesos. Es ist wunderbar warm. Gut 30 Grad. Nachdem ich das Gepäck ins Hotel gebracht, den Trip in die Ciudad Perdita, die verlorene Stadt Teyuna, klar gemacht habe, hole ich mir Handtuch und Badehose und lege mich an den Stadtstrand. Noch eine Überraschung: Als ich aus dem Hotel trete, hält ein Lastwagen und schwer bewaffnete Soldaten springen von der der Ladefläche. Personenkontrolle. Ich werde nicht kontrolliert.

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Santa Marta besitzt einen natürlichen Hafen. Eine Bucht, die die Spanier kurz nach der Entdeckung des amerikanischen Kontinents, als geschützen Naturhafen entdeckten. Am 29. Juli 1525 wurde die Stadt, als eine der errsten heute noch bestehenden spanischen Städte in der neuen Welt, gegründet. Auch heute ist Santa Marta noch ein wichtige Hafen. Vom Stadtstrand kann man auf zwei blaue Containerbrücken schauen. Auf der vorgelagerten Halbinsel wird Kohle auf Schüttgutfrachter geladen. Vom Strand sieht man, wie Schlepper die riesigen Schiffe an die Kais bugsieren.

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Die Stimmung ist karibisch. Am heutigen Samstag sitzen die Menschen in den Bars und trinken kühles Bier. Am Strand bieten fliegende Händler Kaltgetränke, Massagen und Eiscreme an. Die besonders coolen Jungs versuchen gefälschte RayBan-Sonnenbrillen, Gras und Kokain zu verkaufen. Ich lehne dankend ab und springe in kühle Nass. Zum ersten Mal seit Neuseeland wieder im Meer baden. Das ist schon mehr als drei Monate her. Solange bereisen wir den südamerikanischen Kontinent. Nach Punta Arenas in Patagonien ganz im Süden, liegt Santa Marta nun fast an der Nordspitze Südamerikas.

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Kurz vor Sonnenuntergang kicke ich ein bisschen mit ein paar Jungs am Strand. Santa Marta ist die Heimat der großen kolumbianischen Fußballer Valderama und Falcao. Der lokale Club Union Magdalena war zwar 1968 schon einmal kolumbianischer Meister, spielt seit dem aber meistens in der zweiten Liga. Die Sonne geht hinter einer vorgelagerten Insel unter. Ich flaniere über die Strandpromenda als plötzlich das Licht ausgeht. Stromausfall. Doch die Menschen sind vorbereitet An vielen Shops und Restaurants springen Generatoren an und spenden Licht. Ein Abend an der Karibikküste.

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