Es ist Sommer. Anke möchte alte Freunde in Belgien besuchen. Wir packen Zelt und die Bromptons in das kleine Auto und fahren am Freitagabend los. Eine Anreise mit dem Zug, die wir eigentlich bevorzugen, hätte über 8 Stunden gedauert und wäre zudem deutlich teurer gewesen. Also rauf auf die Autobahn und mit dem PKW in knapp vier Stunden an die belgische Küste. Manchmal geht es leider nicht anders.

Belgische Küste. Und da sind wir gleich bei Thema. Die belgische Küste hat eine Länge von gerade einmal 65 km. Eigentlich herrlich weiter Sandstrand wie in den angrenzenden Niederlanden. Aber da jeder Belgier zwingend eine Eigentumswohnung an der Küste besitzen muss, bestehen die Küstenstädtchen vornehmlich auf Hochhäusern. Und weil es so schön ist, stellt der Belgier dann noch den Strand mit kleiner Holzhäusern zu. Der Campingplatz ist eine Empfehlung von Ankes Arbeitskollegen, hat den wunderschönen Namen Esmeralda und ist eine Katastrophe. Nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, fängt es dann auch noch an zu regnen. Belgien mon Amour. Im Strandpavillon von Wenduine nimmt der Abend bei belgischem Bier und reichlich Wind doch noch ein versöhnliches Ende.

Am Morgen ist es trocken. Wir setzen uns auf die Falträder und radeln mit dem Wind nach Brügge. Wir sind früh in der Stadt und noch gibt es keine Touristenmassen in den mittelalterlichen Gassen. Mit dem Brompton und können die Sehenswürdigkeiten recht schnell abklappern. Wirklich eine wunderschöne Stadt mit pittoresken Ansichten, kleinen Geschäften und einladenden Restaurants. Der Tag verfliegt wie im Flug. Und dann ist da ja noch der Rückweg gegen den Wind. In Blankenberge angekommen, fängt es selbstverständlich an zu regnen. Wir flüchten in ein italienisches Restaurant.

Belgien ist teuer. Die Qualität des Essens eher mäßig. Bleibt das berühmte belgische Bier. Im Hafen von Blankenberge wirbt eine Kneipe mit über 500 Biersorten im Ausschank. Bier Delirium der passende Name. Leider haben wir erneut ein wenig Pech. Das Bier Delirium hat seltsame Öffnungszeiten und schlisst schon gegen 20 Uhr. Der Wirt nimmt unsere Bestellung gar nicht mehr. Auf dem Weg zum fantastischen Campingplatz Esmeralda werden wir dann auch noch platsch nass. Mit Leffe blond setzen wir uns ins Auto, hören Musik und betrinken uns. Belgien mon Amour.

Wer möchte, kann den gpx-Track herunterladen oder schaut doch einfach auf Komoot.