Unbekannt

Reisen ist das Einzige, was man kauft, das einen reicher macht

Mit dem Klapprad an der Küste von Kedah

Die ursprüngliche Idee war es, mit dem Faltrad von Singapur nach KL zu radeln. Dann gab es im Süden der Malaiischen Halbinsel Überschwemmungen. Aber seien wir ehrlich: Malaysia ist kein Radel Paradies. Die Leute fahren Auto. Die Leute fahren Moped. Es muss knattern und stinken. Radinfrastruktur gibt es praktisch keine. Vereinzelt sieht man Menschen auf Rennrädern beim Kampf mit ihrem Übergewicht. Kinder fahren Fahrrad. Und arme Menschen, die sich schlicht kein Moped leisten können.

Obwohl ich in den verschiedenen Orten immer auf das Brompton gestiegen bin, eine klassische Radetappe soll es doch noch werden. Das alte Sultanat Kedah. Hier ließen sich im 10. Jahrhundert arabische Händler nieder. Hier kam der Islam nach Malaysia und verdrängte Hinduismus und Buddhismus. Mal unter dem Einfluss Thailands, dann wieder Teil von Malaysia.

Ich fahre mit dem Bus von Penang in die Distrikt-Hauptstadt Alor Setar. 200.000 Einwohner, mit einem markanten Fernsehturm als Wahrzeichen. Ich übernachte in einer Mischung aus Supermarkt, Shopping-Mall und Hotel. Im achten Stock. Das Bett ist ok. Auf einer riesigen Glotze mache ich mir einen Fernsehabend. Ich gehe aber auch ohnehin früh pennen. Am kommenden Morgen um 6 Uhr will ich auf das Faltrad steigen.

Den Track gibt es wie immer zum Download oder bei Komoot.

Es ist noch stockduster, als ich das Hotel verlasse. Der Weg führt mich zunächst an die Küste. Die Route, die mir Organic Maps vorschlägt, ist eigentlich prima. Aber nicht im Dunkeln. Also wechsele ich die parallel verlaufende, beleuchtete Hauptstraße. Die Muezzins in den vielen Moscheen begrüßen den Tag. Die Vorbeter Malaysias haben einen ganz speziellen Sound.

Dann bin ich auf der Küstenstraße und die ersten Menschen, die ich treffe, sind Mopedfreaks mit getunten Rennmopeds. Laut, mit viel Chrome. Wir grüßen uns freundlich und es geht weiter. Dann geht die Sonne auf. Ein feuerroter Ball über den Reisfeldern. Ich bin im Prinzip ganz allein. Schau ich aufs Meer: Es herrscht Ebbe. Wattenmeer Feeling.

Ich komme richtig gut voran. Was auf der Strecke fehlt, sind Chaishops oder andere Frühstücksmöglichkeiten. So langsam hätte ich Lust auf Kaffee und Frühstück. Keine Chance. Schon kurz vor 10 erreiche ich Kuala Perlis. Hier startet die Fähre nach Langkawi. Ich radel’ zum Ticket-Counter: Ausverkauft. An den Feiertagen gibt es keine Tickets mehr. An der Autofähre habe ich mehr Glück. Hier gibt es noch ein Ticket für die 17:00 Uhr Fähre. Passt.

Ich habe unendlich viel Zeit. Ich setze mich in ein Warung und speise ausgiebig. Dann pedaliere’ ich durch ein Fischerdorf mit bunt angemalten Häusern. Schön hier. Die thailändische Grenze ist ganz nah. Hier gibt es aber keinen Übergang. Gegen Mittag bin ich wieder am Fähranleger. Und plötzlich gibt es auch Fahrschein für die Autofähre um 13:00 Uhr. Alles klar. 24 Ringit. Keine 6 Euro. Kurz darauf sitze ich auf der Fähre und lass mir den Wind um die Nase wehen. Ahoi.

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