Es ist Tag des offenen Denkmals. Und auch das Industriedenkmal der Zentralkokerei Hansa lädt zur Besichtigung. 1992 wurde in der Kokerei die letzte Schicht gefahren. Die Kokerei wurde abgewickelt und stillgelegt. Bei der Errichtung in den Jahren 1927 und 1928 war Hansa eine der modernsten Kokereien der Welt. Hier wurde aus Kohle Koks gebacken. Notwendig um in den Hochöfen der Dortmunder Union und auf Phoenix Stahl zu kochen.
Wenn wir als Kind mit dem Volkswagen an der Kokerei vorbei fuhren um den Onkel zu besuchen, war es rund um das Gelände staubig und russig. Ein schmutziger Ort an dem einst ein riesiger Gasometer das bei der Koksproduktion anfallende Gas auffing und in das Ruhrgasnetz einspeiste. Die Kokerei war Teil eines Verbundnetzes. Die Kohle kam zunächst aus den Zechen Hansa, Adohf von Hansemann und Westhusen. Das fertige Koks gibt an die Hochöfen der Dortmunder Union. Von dort wurde bei der Stahlproduktion anfallendes Gichtgas durch riesige Rohrleitungen zurück zu Kokerei geliefert um dort die Koksöfen zu befeuern.
Heute ist von Russ und Staub nicht mehr viel zu sehen. Die Natur hat einen großen Teil der im Dezember 1992 stillgelegten Kokerei zurück erobert. Manchmal riecht es noch nach Ammoniak. Die Kokerei Hansa gehört seit 1995 zur Industriedenkmalstiftungund wurde so vor dem Abbruch bewahrt wurde. Einige Gebäude wurde bereits vollständig restauriert und können besichtigt werden. Beeindruckend sind die riesigen Verdichter der DEMAG. Dampfbetriebene, zweistufige Gaskolbenkompressoren mit riesigen Schwungrädern erinnern an Chaplins Moderne Zeiten. Heute ist es leise in der Halle. Aber man kann sich gut vorstellen, welch ein babarischer Lärm hier einst zugegen war.
Die Kokerei Hansa kann täglich außer Montags besucht werden. In den Sommermonaten zwischen April und Oktober ist das Industriemuseum Dienstags bis Montags von 10-18 Uhr geöffnet. Im Winter von November bis März Dienstags bis Montags von 10-16 Uhr. Die Stiftung Industriedenkmal bietet verschiedene, zielgruppenspezifische Führungen an.
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