Frank Goossen

Woanders ist auch Scheiße

Nein zu Stuttgart21Im Ländle wird seit Wochen gegen das Bahnprojekt Stuttgart21, die Umwandlung des Stuttgarter Hauptbahnhof in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof und den Neubau der ICE Strecke Stuttgart-Ulm, demonstriert. Die Mehrheit der Stuttgarter wollen dieses Projekt nicht, das von Bund, Bahn und einer Landes- und Stadtlobby aus CDU und SPD vorangetrieben wird. Trotz aller Protest wird der bestehende Kopfbahnhof bereits abgerissen. Auf Seiten der Bahn gibt man sich kompromisslos und treibt das Projekt, das schier unglaubliche Geldmittel verschlingen soll, immer weiter voran. Nach neuesten Schätzungen unabhängiger Gutachter kostet das Projekt im Endausbau über 10 Mrd. Euro - in Zahlen 10.000.000.000 Euro. Geld das anderswo fehlt.

In der Metropolregion Rhein-Ruhr, in der mit 11 Mio. mehr als doppelt viele Menschen leben wie rund um Stuttgart, passiert hingegen wenig. Nachdem der Transrapidtraum durch das Ruhrgebiet aus geträumt, sollte der RRX den Ballungsraum zwischen Köln und Dortmund auf einer Neubaustrecke mit kurzen Taktzeiten bahntechnisch in das 21. Jahrhundert katapultieren. Daraus wird wohl nichts. Auf der Liste der Bahnprojekte, welche die Bundesregierung bis 2010 fördern will, taucht dieses Infrastrukturprojekt gar nicht mehr auf. Die Verstellung des potemkinschen Zuges von der alten NRW-Landesregierung war wie vermutet eine Nebelkerze. Mit den RRX Planung eng verbunden ist im Übrigen auch der weitere Ausbau des Dortmunder Hauptbahnhofs: Der zweite Bauabschnitt des Dortmunder Bahnhofs, der täglich von etwa 130.000 Reisenden genutzt wird, soll erst mit dem Baubeginn von RRX in Angriff genommen werden. Geht es nach den Planern der Bahn werden Reisende in Dortmund sich also noch in Jahrzehnten keine Aufzüge auf die Bahnsteige nutzen können. Die gibt es hier an der Mehrzahl der Bahnsteige nämlich noch nicht-

Weitere Informationen: Kopfbahnhof21, Stuttgart21 bei Wikipedia, Ruhr-Nachrichten,

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