Mitten in der südlichen Innenstadt von Dortmund, verborgen unter einer modernen Wohnanlage, liegt ein Relikt aus der Vergangenheit: der Befehlsbunker an der Ruhrallee. Der Bunker wurde ab 1943 durch die Organisation Todt errichtet, als die Luftangriffe auf Dortmund immer heftiger wurden.
Mit drei Meter dicken Betonwänden und -decken ausgestattet, sollte er nicht nur Schutz bieten, sondern auch als zentrale Befehlsstelle dienen.
Hier waren unter anderem untergebracht:
- Der Flak-Gruppenkommandeur
- Der Polizeipräsident
- Die Leitung der Schutz- und Luftschutzpolizei
- Die NSDAP-Kreisleitung
- Das Büro des Oberbürgermeisters
- Das städtische Kriegshilfeamt
Die Schaltzentrale der Nationalsozialisten in Kriegszeiten. Unter einer drei Meter dicken Betondecke fühlt man sich sicher. Früher errichtete Bauten für den Zivilschutz waren weniger stark armiert.
Kalter Krieg und geheime Nutzung
Nach dem Krieg wurde der Bunker nicht etwa stillgelegt. Zunächst diente er als Lager eines Lebensmittelhändlers. In den 1970er Jahren erfolgte ein Umbau, Die Anlage wurde rund 20 Jahre lang als Befehlsstelle für den Katastrophenschutz und das Technische Hilfswerk genutzt – weitgehend unbekannt für die Bevölkerung. Auch die Stadtverwaltung sollte von hier in Krisenzeiten ihre Arbeit fortsetzen können. Unter dem Bunker befindet sich ein Luftschutzstollen, der über einen heute verschlossenen Schacht erreichbar war. Es gibt Gerüchte über Pläne den Bumer an der Ruhrallee mit dem Stollenbunker unter der südlichen Innenstadt zu verbinden.
Heute ist der Bunker ein Lost Place. Schimmel an den Wänden, feuchte Luft und verfallene Technik. Und manchmal öffnet der Herr mit dem Schlüssel die Tore. Harry Lausch, Stadterzähler und Bunkerwart, lädt zu einer Führung. Es ist kalt im Bunker und gegen die Schimmelsporen sollte man sich mit einer FFP-2-Maske schützen. Der Tiefbunker umfasst annähernd 30 Räume, darunter ein Sanitätsraum und ein Kommandoraum mit alten Telefonlisten und Unterlagen.Ein Zeitfenster in die Vergangenheit. Über dem Bunker wurden inzwischen Wohnungen gebaut, was zu weiteren Schäden an der Anlage geführt hat.



































