Frank Goossen
Woanders ist auch Scheiße
Woanders ist auch Scheiße
Tiefbunker an der Danziger Freiheit. Danziger Freiheit? In Dortmund? Nach einer Goebbels-Rede zur Eingliederung Danzigs in das Deutsche Reich wurden in ganz Deutschland Straßen und Plätze in Danziger Freiheit umbenannt. Die Flurbezeichnung ist zum Glück Geschichte und wurde nach dem Ende der Naziherrschaft rückgängig gemacht. Heute heißt der Platz an der Bornstraße wieder Brügmannplatz.
Von allen deutschen Städten wurde Dortmund im 2. Weltkrieg am meisten zerstört. 95 % der Dortmunder Innenstadt wurden dem Erdboden gleichgemacht. Und auch die Vororte waren durch das Vorhandensein von kriegswichtiger Industrie immer wieder das Ziel von alliierten Luftangriffen. Am 12.03.1945 wurde Dortmund von dem schwersten konventionellen Luftangriff, der im 2. Weltkrieg durchgeführt wurde, heimgesucht. Um die in der Stadt verbliebenen Menschen zu schützen, wurden Schutzanlagen errichtet.
Straßenbahnen sind extrem zuverlässige Verkehrsmittel. Die Elektrische – wie Oma immer zu sagen pflegte – verbindet Vororte mit der Innenstadt, aber auch Städte miteinander. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg – in den 50er und 60er Jahren – konnte man mit Überlandstraßenbahnen fast durch ganz Nordrhein-Westfalen fahren: von Bad Honnef im Siebengebirge bis nach Werl in Westfalen.
Mitten in der südlichen Innenstadt von Dortmund, verborgen unter einer modernen Wohnanlage, liegt ein Relikt aus der Vergangenheit: der Befehlsbunker an der Ruhrallee. Der Bunker wurde ab 1943 durch die Organisation Todt errichtet, als die Luftangriffe auf Dortmund immer heftiger wurden.
Auf Papas Schultern auf den hölzernen Behelfstribünen das erste Mal Bundesligafußball in einem Fußballstadion. Es roch nach Bier, nassem Holz und Männern. Später dann bei den Bundesjugendspielen quälend lange Runden auf der Laufbahn der Leichtathletikanlage. Noch später das ein oder andere Fest in der Gaststätte der Haupttribüne und viele schöne Spiele der Amateure.
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Die Zeche und Kokerei Zollverein ist ein über 100 Jahre altes ein Steinkohlebergwerk im Essener Norden. Schon im Jahr 1851 gegründet, bekommt das Bergwerk mit einem Modernisierungsschub Ende der 20er Jahre des vorherigen Jahrhunderts und dem Neubau einer Zentralförderanlage sein heutiges Aussehen. Der Industriearchitekt Fritz Schupp setzt sich mit dieser Ikone der Neuen Sachlichkeit ein Denkmal. 1986 schließt die Zeche Zollverein und verfällt in einen Dornröschenschlaf aus dem sie erst 2001 mit der Ernennung zu UNESCO-Welterbe erwacht.