Vennbahn Aachen Rote Erde

Die Vennbahn ist eine ehemalige Bahnstrecke und verband ursprünglich das Aachener Kohlerevier mit den Erzvorkommen in Luxemburg und Lothringen. Die etwa 140 Kilometer lange Trasse war bei ihrem Bau vollständig auf deutschem Staatsgebiet, wurde aber nach dem Versailler Vertrag an Belgien abgetreten. Seit 2013 gibt es auf dem Gleisbett einen durchgehenden Radweg zwischen Aachen Rothe Erde und dem luxemburgischen Ufflingen (frz. Troisvierges). Da der Radweg unmittelbar am Bahnhof Rothe Erde beginnt, ist eine Anreise aus dem Ruhrgebiet mit dem RE1 unkompliziert. Wir starten unsere Radtour Fronleichnam und es scheint, als hätte sich halb Aachen auf die Fahrräder gesetzt.

Auf der hervorragend asphaltierten Strecke tummeln sich neben Familien mit Kindern auf Rädern auch sportive Rollschuhläufer. Nach Kornelimüster wird es deutlich leerer. Die Trasse schlängelt sich in großen Kehren langsam hinauf in die Eifel. Kurz hinter Schmidthof wird bei Raeren zum ersten Mal die belgische Grenze überquert. Man merkt dies nur an der Beschilderung und an den mit grüner Farbe hervorgehobenen Straßenquerungen. Im Bahnhof Raeren finden sich noch einige Relikte der Bahnhistorie und zeugen von der ehemaligen Bedeutung dieses Bahnhofs.

Vennbahn Tunnel

Durch ein ausgedehntes Waldstück mit gelb blühendem Ginster führt der Pfad hinauf nach Roetgen. Die kontinuierlich leichte Steigung mit maximal 2 % ist sehr gut zu bewältigen. Ab und an ziehen Rennradfahrer und Stromer vorbei, obwohl die meisten in umgekehrte Richtung nach Aachen radeln. An den ehemaligen Bahnhöfen finden hier auf den ersten Kilometern der Strecke viele Cafés und Restaurants. Für Kinder sind Spielplätze eingerichtet. Über Lammersdorf führt der Asphaltpfad weiter in die Höhe. Erste Hochmoorflächen sind links und rechts des Weges zu sehen. In Monschau und auch in oben gelegenen Mützenich gibt es reichlich Unterkunftsmöglichkeiten. Wir haben aber keine Lust mehr hinunter in das sehenswerte Tuchmacherstädchen Monschau zu fahren - zwischen dem Radweg und dem Ortskern liegen gut 100 Höhenmeter. Am Gare de Montjoie schlagen wir am späten Abend unser Zelt auf. An sonnigen Wochenenden gibt es hier in einem schönen Café Crêpes und kostenloses WLAN.

vennbahn zelten

Am nächsten Morgen fahren wir zunächst ein paar Kilometer auf dem Vennbahnradweg. Am ehemaligen Bahnhof Kalterherberg verlassen wir die Trasse und radeln zum Frühstücken und Einkaufen bergauf in den Ortskern. Gestärkt radeln wir nun durch das hohe Venn zum Bahnhof Sourbrodt. Kurz hinter Weywertz zweigt der Bahntrassradweg in Richtung Bütgenbach, Büllingen und Hallschlag ab. Wir bleiben aber weiter auf der Vennbahn und werden hier im Frühling 2016 umgeleitet, weil auch der Abschnitt zwischen Steinach und St. Vith asphaltiert wird. In St. Vith gibt es belgische Pommes Frites und eine ausgiebige Mittagspause. Leider beginnt es zu regnen und wir müssen am Nachmittag das Regenzeug überziehen. Kurz hinter Lommersweiler im Tal der Our gabelt sich der Weg. Ein Pfad führt direkt ins Eifelstädchen Prüm. Wir hingegen radeln weiter durch das Tal der Our in Richtung Süden. In Burg Reuland kehren wir noch einmal ein, bevor wir uns auf die letzten Kilometer ins luxemburgische Troisvierges machen. Dort wird übernachtet.

Den nächsten Morgen starten bei herrlichem Sonnenschein, bevor es wieder auf die Räder geht, mit einem französischen Frühstück. Es folge eine Etappe mit vielen Höhenmetern. Zunächst erklimmen wir eine Hochebene bei Binsfeld, um dann bei Weiswampach wieder ins Tal zu rollen. Dann geht es gleich wieder auf den Gebirgskamm, um anschließend in einer rasanten Abfahrt ins Tal der Our hinab zu radeln. Bei folgendem Anstieg sind fast 200 Höhenmeter zu bewältigen und es ist teilweise so steil, dass nur noch Schieben hilft. Es folgt noch eine weitere Schiebestrecke und wir sind froh als wir bei Ütfeld wieder auf eine Bahntrasse treffen. Bis Pronsfeld können wir die Räder nun laufen lassen und auch der Weg nach Prüm führt über einen gut ausgebauten Radweg fast ebenerdig. Dann führt der Pfad immer weiter bergauf und auf dem Höhenzug des Schneifel erreichen wir zwischen Neuendorf und Ormont das Dach der Tour. Es folgt eine rasante Abfahrt über Hallschlag nach Stadtkyll und ein letzter Anstieg zum Bahnhof in Dahlem. 230 Kilometer stehen auf dem Tacho und die fast 3500 Höhenmeter sind in den Beinen durchaus spürbar.

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