Portugal: Faro - Lisboa
Mitten in der Nacht mit dem Zug zum Flughafen Düsseldorf. Der erste Flug mit den Reiserädern. Am Checkin Schalter der Air Berlin geht wieder Erwarten alles ganz einfach. Die Räder müssen nicht verpackt werden. Kein Umlegen der Lenker, kein Abschrauben der Pedalen, auch die Luft kann im Reifen bleiben. Der freundliche Checkin Mensch erläutert uns, das es so für die Packer am einfachsten sei. Die Räder bekommen eine Gepäckbanderole. Die Radtaschen und der Zeltsack verschwinden in einem vorbereiteten Gepäcksack. Alles klappt ganz wunderbar. Wäre da nicht die Dame von der Bundespolizei am Sperrgepäckschalter, die den Benzinkocher moniert und einen Transport ausschließt. Es hilft kein Lamentieren. An der Gepäckaufbewahrung hinterlege ich den Edelrid Kocher für fünf Euro. Aufbewahrungszeit 90 Tage. Um 06:15 Uhr startet die Maschine nach Faro.
Nach einer kurzen Nacht im Zelt ein früher Kaffee. Strahlender Sonnenschein an der Algarve. Nach Armação de Pêra führt der Ecovia do Litoral hier auch als meist über nicht asphaltierte Wirtschaftswege. Parallel zur Küstenstraße führt der Radweg nun zunächst in das Inland bis zur Kreisstadt Lagoa. Der Radweg - hier auch Eurovelo 1 - umgeht den Stadtkern im Norden. Mit einer schönen Abfahrt geht es zurück zur Küste und beim Fischerdorf Ferragudo erreichen wir das Meer. Auffallend hier die vielen Störche auf alten Schornsteinen der ehemaligen Fischkonservenfabriken. Auf einer Brücke geht es über den Fluss nach Portimao.
Vom Campingplatz rollen wir am nächsten Morgen hinunter nach Praia da Luz. Ein wunderschöner Strand und ein großartiger Platz für ein Frühstück am Meer. Im Supermercado decken wir uns ein und setzen uns an die Kirche zu einem ausgiebigen Mahl. Die Etappe nach Sagres ist eigentlich zu kurz bemessen. Allerdings merken wir schon an der Ortsausfahrt, dass das Landschaftsprofil deutlich bergiger geworden ist.
Am Morgen wenden wir uns dem Capo Vincente zu. Kurz nach dem letzten Strand Europas fahren wir in Richtung Norden. Eine karge Landschaft mit Kuhweiden und stetigem, starkem Gegenwind. Die Straße führt wie ein Strich ins Nichts und es geht nur sehr langsam voran. Nach etwa 5 Kilometern ändert die Straße ihre Richtung, raus aus dem Wind und es geht wieder voran. Wäre da nicht eine Herde Kühe, die von zwei Damen über die Straße getrieben wird. Da gibt es kein Vorbei. Wir warten ab, bis die Herde auf die Weide gelangt und wir passieren können. In Vila do Bispo gibt es Frühstück. Viel Kaffee und Pastel de Nata. Im Supermarkt decken wir uns mit Obst und Wasser ein.
Beim Aufwachen ist der Himmel zunächst bedeckt. Der dunstige Hochnebel lichtet sich aber bald. Bei unserem Frühstückcafe in dem kleinen Städtchen Rogil sitzen wir schon wieder in der Sonne. Der Track führt durch den Naturpark Parque Natural Do Sudoeste Alentejano E Costa Vicentina. Eine jetzt im Juni wunderschöne Landschaft mit sanften Hügeln, grün und voller Blüten, unterbrochen durch Korkeichenwälder. In Odeceixe führt unser Weg direkt auf die historische Windmühle Moinho de Odeceixe zu.
Wir lassen uns Zeit und frühstücken am Mercado in Vila Nova de Milfontes. Geplant ist eine kurze Etappe auf den Campingplatz nach Sines. Auf einer sandigen Straße verlassen wir das kleine Städtchen an der Mündung des Rio Mira. Nach einer Weile erreichen wir die Küstenstraße, auf der es dann wieder flotter vorangeht. Die Straße bildet die Grenze des Naturpark Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina, doch die Landschaft hier ist deutlich von landwirtschaftlicher Nutzung geprägt.
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Wir packen zeitig Schlafsäcke, Thermarest-Matten und das Zelt in die Packtaschen und setzen uns nach einem ersten Kaffee trotz leicht schmerzenden Hinterteilen auf die Räder. Vom Campingplatz geht es zunächst wieder in das Inland zur hier recht wenig befahrenen Hauptstraße. Nach einigen Kilometern am Abzweig zur Lagoa de Melides kehren wir an einem netten Straßenrestaurant ein und frühstücken ausgiebig. Die Straße ist frisch asphaltiert und es weht nur wenig Wind. Wir kommen gut voran.
Auf dem Campingplatz in Setubal gibt es erst gegen 10 Uhr Kaffee. Wir verlassen schon deutlich früher diesen nicht ganz so gastlichen Ort und entscheiden uns für das Fahren auf der Küstenstraße. Wir lassen das riesige Betonwerk von Outao hinter uns und erreichen bald den wunderschönen Strand Praia Da Figueirinha. Das Wetter ist uns leider nicht wirklich wohlgesonnen - definitiv kein Strandtag. Es ist bewölkt und recht frisch. Im noblen Beachcafé frühstücken wir, bevor wir wieder auf die Räder steigen. Es gibt Kaffee und Pastel de Nata.
Auf dem Orbitur Campingplatz an der Costa Caparica haben wir drei Nächte verbracht und die "Ruhetage" zu Ausflügen nach Lissabon und zum Cristo Rei in Almada genutzt. Von hier sind es mit dem Fahrrad etwa drei Kilometer bis zum Fähranleger Trafaria. Die dortige Fähre fährt mit einem Zwischenstopp in Porto Brandao über den Rio Tejo direkt nach Belem. Trafaria ist im Übrigen noch eine Empfehlung für die großartigen Fischrestaurants unweit des Fähranlegers.
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