Der deutsche Teil des Moselradwegs führt zwischen Hunsrück und Eifel windungsreich durch das Flusstal der Mosel. An den Hängen prägen Weinreben die Landschaft, auf der Straße dominiert hier leider vielfach der motorisierte Verkehr. Eine Radreise von Koblenz nach Trier.
Bei Koblenz am deutschen Eck mündet die Mosel in den Rhein. Dort soll an einem Himmelfahrtstag das lange Radreisewochenende beginnen. Die Anreise erfolgt mit der Bahn. Wir haben Glück, die Zugbegleiter haben gute Laune und dank frühem Zustieg und früher Uhrzeit finden unsere Räder einen Platz im Radabteil der beliebten Rheinroute von Emmerich nach Koblenz. Nach gut zwei Stunden erreichen wir aus dem Ruhrgebiet kommend Koblenz.
Das Wetter klart auf und wir beginnen bei Sonnenschein die Radtour durch das Moseltal. Mit einem Track vom Radreise-Wiki finden wir leicht den Weg vom Hauptbahnhof an die Mosel. Nach der Überquerung der Mosel auf der Eisenbahnbrücke der Moselbahn verlassen wir das Stadtgebiet von Koblenz. Der Radweg führt zunächst auf der nördlichen Seite des Flusses parallel zu Bahnstrecke und Bundesstraße durch das weinselige Moseltal. Die Streckenführung sieht häufig eine Wegführung direkt an der Straße vor. Es ist laut. Sehr laut.
Im Tal der Mosel folgt ein Weinort auf den Nächsten. Wir passieren Kobern-Gondorf, Lehmen, Moselkern und Treis-Karden. Kurz vor Cochem wechseln wir nach 5 Kilometern direkt an der Straße mit einer Fähre die Flussseite. Jetzt wird es ruhiger. Wir atmen durch. Das mittelalterliche Panorama und der Blick auf die Burg entschädigen zum Teil für die Qualen der Straße.
Hinter Cochem beginnen die Schleifen der Mosel. Es folgen die Weinorte Bruttig, Eller und Bullay. Bei Pünderich haben wir knapp 100 Kilometer auf dem Tacho und entschließen uns einen Campingplatz aufzusuchen. Von diesen gibt es reichlich. Die Anzahl der Campingplätze, auf denen man zwischen Dauercampern, mit etwas Glück auch noch die Stellfläche für ein Zelt findet, wird nur noch übertroffen von der exorbitanten Anzahl von Wohnmobilstellplätzen. Und die sind alle voll ...
Am nächsten Morgen ein schneller Kaffee bei Zeltabbau und dann geht es wieder auf das Rad. In Traben-Trabach gibt es belegte Brötchen beim Bäcker. Trotz Navi oder gerade aufgrund des Navis fahren wir auf der falschen Seite der Mosel. Wegen einer Brückenbaustelle - es gibt schon jetzt mehr Brücken als Fähren - fahren wir drei Kilometer auf der falschen Seite, die wir dann wieder retour radeln müssen. Gegen Mittag erreichen wir das Epizentrum des Moseltourismus. Es ist laut im Bernkastel-Kues.
Ein kalter Gegenwind bläst uns ins Gesicht. Es folgen weitere Weinorte: Neumagen-Dhorn, Trittenheim, Leiwen. Der Radweg wird nun langsam schöner. Er verläuft jetzt ein wenig abseits der Straße auf einer separaten Trasse. Bei Pölich fahren wir einen netten Campingplatz an. Auf einer schönen Zeltwiese entfalten wir unser Zelt. Auch für das leibliche Wohl wird hier noch gesorgt.
Es regnet als wir aufwachen und es ist kalt. Wir packen zusammen und radeln auf einer schönen, ehemaligen Bahntrasse Richtung Trier. Die städtische Radgarage hinter der Porta Nigra sehen wir leider erst nach unserem Besichtigungsprogramm in der ältesten Stadt Deutschlands. Der Dom begeistert. Rückfahrt mit der Moselbahn ab Trier. Es war laut mit dem Rad an der Mosel.
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