Nachdem wir vor einigen Jahren bereits die Weser beradelt hatten, sollte nun der östliche Quellfluss - die Werra - unter die Pedale genommen werden. Jahrelang die Landesgrenze zwischen den beiden deutschen Staaten markierend fließt die Werra heute durch die Bundesländer Niedersachsen, Hessen und Thüringen.
Am Zusammenfluss von Fulda und Werra in Hann. Münden beginnt an einem etwas zu kühlen Karfreitag unser verlängertes Osterwochenende. Durch die malerische von Fachwerkhäusern geprägte Altstadt führt uns der Navi schnell auf den Radweg, der hier in Niedersachsen Werraradweg genannt wird, im weiteren Verlauf aber Werratalradweg heißt. Wir kommen zügig voran und machen unsere erste kleine Pause in Witzenhausen. Nach dem einzigen kleinen Regenschauer auf der Tour pedalieren wir in Richtung Bad Soden-Allendorf. Hier bauen wir in einem Rapsfeld das Zelt auf und kriechen in die Schlafsäcke.
In Eschwege frühstücken wir in einem skurrilen Café. Auch diese hessische Stadt ist durch wunderschöne Fachwerkarchitektur geprägt. Gestärkt und mit vollem Bauch geht es wieder auf die Räder. Wir überqueren erneut die ehemalige Zonengrenze. Wanfried, Treffurt und Frankenroda heißen die weiteren Orte am Radweg. In Mihla kehren wir im Grauen Schloss auf ein Mittagessen ein. Am Nachmittag rollen wir dann mit dem Wind im Rücken in westliche Richtung. Bald sehen wir von weitem den Monte Kali bei Heringen. In Sichtweite schlagen wir unser Nachtlager auf.
Im größten Kaliabbaugebiet der Welt stehen ähnlich wie im Ruhrgebiet Fördergerüste. In Phillipsthal frühstücken wir an einem sonnigen Ostersonntag auf der Terrasse einer Bäckerei. Es geht wieder nach Osten und auf einem landschaftlichen Radweg erreichen wir Bad Salzungen. Nach einem großen Eis radeln wir über Wasungen in die Theater- und Residenzstadt Meinigen. Der dortige Campingplatz liegt oben am Berg. Wir müssen also zunächst noch einen knackigen Anstieg bewältigen, bevor wir das Zelt aufbauen dürfen.
Kurz nach Meinigen verlassen wir an einem sonnigen Tag die Werra und pedalieren auf dem Sülzbachradweg bergauf in die Rhön. Auf etwa 420 Höhenmetern erreichen wir kurz nach Hermannsfeld die thüringisch-bayrische Landesgrenze. Mellrichstadt wirkt wie ausgestorben. Hier kreuzen sehr viele Radwanderwege. Über Unsleben fahren wir über den Elsbachradweg nach Oberelsbach. Hier befindet sich auf etwa 400 Höhenmetern eine sehr weitläufige Hochebene. In Bischofsheim stärken wir uns bei einer leckeren Pizza für die Querung der Hochrhön. Das Dach der Tour erreichen wir auf 730 Höhenmetern an der Schwedenschanze. Nach einer Prüfung für Felgen und Bremsbelege erreichen wir Gersfeld (Rhön). Am Marktplatz quartieren wir uns in dem kleinen Hotel Krone-Post ein.
Nach einem ausgiebigen Frühstück steigen wir am Morgen wieder auf die Räder und rollen entlang der Fulda in die Bischofsstadt. Das Wetter ist uns leider nicht wohl gesonnen. Nach einer Besichtigung des Doms entscheiden wir die Tour in der Konrad-Zuse-Stadt Hünfeld zu beenden und dort den Regionalzug Richtung Kassel und dann weiter in das Ruhrgebiet zu besteigen. Die Tour an der Fulda muss warten.
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