Radfahren in Bayern: Blick auf den Staffelsee

Unsere Radtour im letzten Jahr hat uns so gut gefallen, dass wir gleich noch einmal in südliche Gefilde aufbrechen. Und es gibt einen weiteren Grund, den Freistaat zu besuchen: Unsere Freunde Lars und Angelika sind im Januar nach Reichling bei Landsberg gezogen und wir wollen einen Antrittsbesuch abstatten.

Es geht also wieder mit dem 49-Euro-Ticket und einem zusätzlichen Fahrschein für die Räder nach Bayern. Hört sich ein wenig strapaziös an, aber nach dreimal Umsteigen ist man in München. Unsere Reise endet aber diesmal mal einem weiteren Umstieg in Augsburg am Bahnhof Buchloe. Hier setzen wir uns auf die Räder und pedalieren zum uns schon bekannten Campingplatz in Landsberg, wo sich wie vermutlich jeden Sommer deutsche Sinti und Roma treffen. Riesige Wohnwagen und noch größere Autos als Zugmaschinen zeugen von Wohlstand. Mit einer Wanderung zur Teufelsküche am Lech und einem wohlverdienten Bier lassen wir den Abend ausklingen.

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Ein waldreicher Weg führt uns dann am kommenden Tag nach Reichling. Ein 500 Einwohner Dorf mit einem Schwimmweiher, Kirche und einem Bäcker. Bei unserer Ankunft werden wir schon erwartet. Die Tochter des Hauses hat einen Kuchen gebacken. Köstlich. Wir machen einen Spaziergang zum Aussichtspunkt "Balkon von Oberbayern" und genießen bei einem Bierchen den Blick auf die Alpen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück steigen wir dann am nächsten Morgen aus die Räder. Endlich richtig Radfahren und ein paar Kilometer unter die Pedale nehmen. Bei Apfeldorf überqueren wir den Lech. Am frühen Mittag erreichen wir die Altstadt von Schongau. Im Schatten der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt füllen wir die Getränke auf und gönnen uns ein zweites Frühstück. An der Lechstaustufe 6 radeln wir wieder ans andere Ufer. Wir folgen hier dem Radweg Romatische Straße. Bei den hohen Temperaturen ist das stete Auf und Ab kein wirkliches Vergnügen. Gefühlt sind wir die einzigen Radfahrer, die noch ohne Motor unterwegs sind. Kurz hinter Lechbruck am See beginnt eine alte steigungsarme Bahntrasse. Am Schmutterweiher endlich ein Sprung in die kühlen Fluten. In Roßhaupten am Forggensee gibt es Pizza und als wir auf dem Campingplatz ankommen, bricht ein heftiges Gewitter herein.

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Frühstück in der Altstadt von Füssen. Wir stellen die Räder samt Gepäck ab und erkunden Stadtkirche und das Hohe Schloss. Die Sonne scheint wieder mit aller Kraft. Abkühlung finden wir im Schwansee unterhalb von Schloss Neuschwanstein. Wenn man ein wenig herausschwimmt, genießt man, auf dem Rücken liegend, den Blick auf eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Als wird aus dem Wasser steigen, fängt es erst leicht an zu tröpfeln, dann öffnet sich der Himmel und Wassermassen ergießen sich. Zum Glück gibt es den Schwanseekiosk am Königssträßchen. Karten für Neuschwanstein gibt es natürlich keine mehr. Die muss man Monate im Voraus buchen oder sich auf gute Glück in aller Herrgottsfrühe in die Schlange vor dem Ticketcenter einreihen. Wir verzichten und radeln stattdessen zum Campingplatz Brunnen am Forggensee.

Berghof, Halblech und Trauchgau heißen die ersten Dörfer, durch die wir radeln. Dann stehen wir mit den Rädern plötzlich an der Wieskirche. Das Rokoko-Bauwerk aus dem Jahre 1754 gehört seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nach dem Besuch der Kirche erfrischen wir uns in der Pilgergaststätte vor der Kirche. Der Radweg nach Altenau und Saulgrub fordert uns. Manchmal müssen wir absteigen und die Steigungen schiebend bewältigen. Der Altenauer Dorfwirt entschädigt uns für die Strapazen. Das Zelt schlagen wir am Abend auf dem Gelände der Naturfreunde in Saulgrub auf.

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Am Morgen ist es zunächst noch trocken. Doch das Regenradar der Wetter-App ist zuverlässig. Als wir Zelt und Gepäck verstaut haben, fängt es an zu regnen. Im Bad Kohlgrub lädt das Café Wohlig zu Kaffee und Frühstück. Als der Regen endet, steigen wir wieder auf die Räder und in einer rasanten Abfahrt durch die Waldschlucht pedalieren wir zum Staffelsee, wo wir auf der Campinginsel Buchau für nächsten vier Tage unser Zelt aufschlagen. Die Elektrofähre Staffelseerin bringt uns leise und zuverlässig auf die Insel.

Als wir das Zelt aufgebaut haben und in der Inselgaststätte sitzen, bricht ein weiteres Unwetter herein. Die Sirene auf dem Wirtshaus fordert die Wassersportler auf, den See schnellstmöglich zu verlassen. Das Zentrum des Unwetters zieht zum Glück knapp östlich des Staffelsees vorbei. Wir bleiben also vor größeren Unannehmlichkeiten verschont.

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An der Bahnstrecke Murnau - Garmisch wird gebaut. Den Schienenersatzverkehr können wir mit den Trekkingrädern und Gepäck nicht nutzen. Also radeln wir entlang des Murnauer Moos nach Eschenlohe. Dort wartet die Bahn. Im Garmisch-Partenkirchen steigen wir in die S-Bahn nach Mittendorf unterhalb des Karwendelmassivs. Es begrüßt uns eine urige Altstadt mit typisch bayrischen Bemalungen der Häuser. Wir folgen der Isar in Richtung Norden. Bei Wallnau verlassen wir die Isar. Der Walchensee wartet. Trotz durchwachsenen Wetters nehmen wir ein Bad. Bei Urfeld bezwingen wir in engen kurven den Kesselberg und dann get ein in einer wilden Fahrt hinuter zum Kochelsee.

Am kommenden Morgen verlassen wir an der Loisach den kalten Kochelsee und radeln in Richtung Penzberg. Die ursprüngliche Idee wieder am Fohnsee zu zelten, verwerfen wir. Es ist noch recht früh am Tag als wir den Badesee erreichen. Also belassen wir es bei einem kühlen Hellem und einem Bad im See. Im Naturschutzgebiet Osterseen werden wir vom Mücken attackiert. Auf mehr als holprigen Wegen geht es nach Seeshaupt am Starnberger See. Hier möchten wir eigentlich auf dem Campingplatz übernachten, aber es gibt noch nich einmal eine Zeltwiese. Wir radeln als weiter bis zum Ambacher Erholungsgelände und schlagen hier unser Zelt auf.

Zum Abschluß der Tour geht es zurück nach München. Am Ostufer des Starnberger See gehen wir noch einmal Baden.

Wer möchte, kann den gpx-Track herunterladen oder schaut doch einfach auf Komoot.

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