Lettland: An der Küste durch das Kurland
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Nach der wunderschönen Woche in Litauen stand nun noch das Kurland - lettisch Kurzeme - auf der Agenda. Von Klaipeda die Ostseeküste rauf in Richtung Norden. Bei strömendem Regen geht es auf das Fahrrad. Zum ersten Mal auf der Reise die komplette Regenmontur - Regenhose, Regenjacke und Stulpen. Es regnet, es regnet und es regnet. Auf der Seebrücke in Palanga sind nur sehr wenige Menschen. Es stürmt und der Regen peitscht in das Gesicht. Der nächste Seeort in Litauen ist Šventoji. Kurz danach geht es auf die Europastraße, die hier etwa 3 Kilometer im Landesinneren verläuft. An der Grenze gibt es keine Kontrolle und auch keinen Grenzübergang. Schengen lässt grüßen.
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Bei strahlendem Sonnenschein geht es los. Bei Ziemupe führt die Piste durch einen wunderschönen Wald, auf der ich ganz allein unterwegs bin. Ich mache einen Abstecher zum Akmeņraga Leuchtturm. Von der Piste aus führen immer wieder Pfade zu an der Küste gelegenen Zeltplätzen. Nach einem Weilchen erreiche ich Pāvilosta. Hier gibt es Internet und einen köstlichen Illy Espresso. Pāvilosta - zu Deutsch Paulshafen - ist ein kleiner Fischereihafen und entwickelt sich gerade zur Hip-Destination für betuchte Bewohner Rigas, wie mir der Café-Inhaber versichert. Ein sehr schönes, ruhiges Plätzchen.
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Kurz nach sieben das Zelt eingepackt und dann ohne Kaffee und Frühstück ab auf die Straße. Ein kurzes Stück über Piste und dann auf die Landstraße P124 in Richtung Kap Kolka. Es sind noch gut 45 km und es geht durch nicht endende Kieferwälder. Der Norden Kurlands ist der Nationalpark Slītere, eine geschützte Landschaft, die zu Zeiten der Sowjetunion als militärisches Sperrgebiet genutzt wurde. Leider sehe ich nur Rotwild und nicht die hier lebenden Elche, auf die ich am frühen Morgen gehofft hatte. Ein steter Rückenwind treibt mich voran, sodass ich nach etwas mehr als zwei Stunden das Kap erreiche.
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Am Morgen gehe ich zunächst im Usmasee baden. Ich schwimme recht weit raus. Das Wasser ist kühl und riecht ein wenig moderig. Um 9:00 Uhr öffnet das Frühstücksbuffet im Hotel, an dem ich als Campinggast für ganze 5 Euro auch teilnehmen kann. Ich schlage mir den Bauch voll. Heute sind nur noch etwa 70 Kilometer geplant. Anstatt auf der Europastraße zur fahren, entscheide ich mich für eine nördliche Route an der Venta.