Memeldelta

Nach einem Strandtag an der Ostsee setzen wir am frühen Abend mit einem kleinen Boot über das Haff über. Die fast 20 km lange Fahrt mit der saisonalen Fähre Nida-Uostadvaris dauert gut eineinhalb Stunden. In Uostadvaris steht ein kleiner Leuchtturm und die Straße nach Rusne beginnt. Wir rollen durch eine Polderlandschaft und kurz vor Rusne finden wir erst auf den zweiten Blick den kleinen einfachen Campingplatz am Ufer der Amata - einem Arm der Memel im Delta. Am Abend kommen wir noch in den Genuss einer einfachen litauischen Saunazeremonie. Nach einem Frühstück im Regen steigen wir am anderen Morgen wieder auf die Räder.

Wir rollen durch eine Überschwemmungslandschaft in das Provinzstädtchen Silute - das ehemalige ostpreußische Heydekrug. Parallel zur Memel führt hier die Bundesstraße in Richtung Osten. Bei Pagegiai unweit des ehemaligen Tilsit machen wir einen Abstecher und schauen uns das dortige Buchenwaldaußenlager an. Vom Leid der sowjetischen Offiziere, die hier inhaftiert waren, ist nichts mehr zu sehen. Ein Kiefernwald bedeckt diesen Ort des Schreckens. 

Nach einem leckeren Mittagessen im örtlichen Hotel Pagege geht es gestärkt durch eine nun leicht hügelige Landschaft. Erste Wälder unterbrechen die bisher meist landwirtschaftlich genutzte Fläche. Am frühen Abend haben wir dann nach gut 90 Kilometern genug und suchen uns in der kleinen Ortschaft Viešvile einen Platz, an dem wir unser Zelt aufschlagen. An einem kleinen früher als Fischteich genutztem See etwas außerhalb des Ortes werden wir fündig und nutzen eine ruhige Stelle zum Wildcampen.

Route

GPS-Tracks der Etappe

Impressionen

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