Am nächsten Morgen klingelt um fünf Uhr der Wecker des Telefons. Die kranke Frau gibt das OK. Sie will versuchen, die heutige Etappe auf dem Rad zu bewältigen. Alternativ haben wir es in Erwägung gezogen, ein Grab zu buchen. Mit den Klapprädern ist das ja kein Problem. Der Magen grummelt wohl noch, aber es geht ihr besser. Zum Glück.
Zwischen Co Do und Rach Gia, wo wir die Schnellfähre nach Phu Quoc besteigen werden, gibt es nur wenige Straßen. Diese sind schachbrettartig angeordnet und orientieren sich am Verlauf der Kanäle. Über den sattgrünen Reisfeldern geht die Sonne auf. Das Grün der Reisfelder ist die Mutter aller Grüns.
Immer wieder gehen Seitenkanäle zur Bewässerung der Felder ab. Diese müssen wir dann auf kleinen Brücken überqueren. Wir werden regelmäßig von fliegenden Händlern auf Motorrollern überholt. Man hört sie schon von weiten. Mit Lautsprechern preisen sie ihre Waren und Dienstleistungen an. Obwohl Anke noch nicht wieder vollständig bei Kräften ist, kommen wir gut voran.
In den Dörfern wechseln sich bhuddistische Heiligtümer und Kirchen ab. Es hält sich die Waage. Die Kirchen sind jetzt in der Weihnachtszeit üppig geschmückt. Es wirkt ein wenig sonderbar wenn einem hier in den Tropen eher nordische Weihnachtssymbolik mit Weihnachtsbäumen, Rentieren und Schlitten begegnen. Vor den Kirchen sind riesige Krippen aufgebaut. Diese sind aber noch verhüllt und werden wohl erst am heiligen Abend gezeigt werden.
Ein letztes kleines Provinzstädtchen. Und dann geht es immer weiter an einem breiten Kanal entlang in Richtung des Golf von Thailand. Es wird drückend heiß. Radfahren kann man eigentlich nur in den Morgenstunden zwischen sechs und zehn Uhr. Danach wird es von Minute zu Minute heißer. Als wir die Hafenstadt Rach Gia erreichen, ist es kurz vor zwölf. Die mit 12Go gebuchte Schnellfähre ist bis jetzt nicht am Pier. Wir haben also noch Zeit, ein kleines vegetarisches Restaurant für ein Nudelsüppchen aufzusuchen.
Der Track gibt es wie immer auch als gpx-Datei zum Download oder als Route bei Komoot.
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