Tagestouren
Aus dem Ruhrgebiet kann man über Oberhausen mit dem RE19 nach Bocholt anreisen. Vorsicht. Zugteilung in Wesel. Wenn man hier im falschen Zugteil sitzt, landet man schnell bei unseren Freunden in den Niederlanden. Zudem sollte man sich im Vorfeld informieren. Aufgrund von Bauarbeiten an der Betuwe-Linie wird die Strecken noch über Jahre immer mal wieder gesperrt werden. Bocholt hat einen schönen Marktplatz. Mit einem schönen Café-Restaurant. Nach einem tollen italienischen Espresso kann es losgehen.
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Nach den 120 Kilometern mit den Jungs habe ich durchaus etwas schwerere Beine. Aber die Gattin ist guter Dinge und motiviert mich für die zweite Etappe des heutigen Karsamstags. Bei herrlichem Sonnenschein und konstanten kräftigen Ostwind radeln wir von Kleve in Richtung der Rheinbrücke Emmerich. Auf der längsten Hängebrücke Deutschland mit ihren markanten roten Pylonen überqueren wir Gevatter Rhein.
Corona scheint endlich vorbei. Zumindest die damit verbundenen Einschränkungen. In den Zügen herrscht noch Maskenpflicht, aber nach zwei Jahren Pause kann die traditionelle Karfreitagstour wieder starten. Es geht in das Eldorado für Radfahrer. Die Niederlande sind wohl das Land mit der besten Radinfrastruktur weltweit. Hier macht Radfahren nicht nur Spaß, es ist auch weitgehend sicher.
Es ist kalt an diesem Karfreitag. Bei Ankunft am Dortmunder Hauptbahnhof knapp über null Grad. Corona hat das Land fest im Griff. Wir wollen uns trotzdem nicht davon abhalten lassen, die traditionelle Karfreitagstour zu fahren. Leider nur in kleiner Besetzung. Zu Zweit setzen wir uns in den Zug nach Finnentrop. Hier wird noch ein weiterer unerschrockener Radfahrer dazukommen.
Nördlich von Oberhausen, nordwestlich von Bottrop, liegt die Kirchheller Heide. Unsere kleine Radtour beginnt am Sterkrader Bahnhof. Zur Orientierung dient das Knotenpunktsystem, das vom Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) nach niederländischen Vorbild vor einigen Jahren installiert wurde. Der Bahnhof in Oberhausen Sterkade ist der Knotenpunkt 15. An allen Knotenpunkten gibt es Karten und Hinweisschilder mit Verweisen auf die weitere Strecke. Auch ohne Smartphone und Gps-Gerät findet man so zuverlässig seinen Weg.
Die Kulturlandschaft Westfalens ist reich an Burgen und Schlössern. Die Landschaft ist relativ flach und man kann die Gegend vorzüglich mit dem Rad auf einsamen Wirtschaftswegen erkunden. Auf dem Rundkurs geht es von Dortmund gut 100 Kilometer ins südliche Münsterland. Auf dem Weg liegen das Schloss Cappenberg, das Barockensemble Schloss Nordkirchen, die Burg Vischering und die Renaissanceburg Lüdinghausen.
Der sanfteste Weg von Dortmund ins Ruhrtal führt über den Radweg Rheinischer Esel nach Witten. Der Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse der Rheinischen Bahn zwischen Dortmund-Löttringhausen und Bochum-Langendreer kommt ohne viel Steigung aus. Auf dem Weg zur Ruhr liegt dann leider die Wittener Innenstadt. Hier gibt es keine reinen Radwege außerhalb des motorisierten Individualverkehrs. Also in den sauren Apfel beißen und einmal quer durch Witten.