Die Kulturlandschaft Westfalens ist reich an Burgen und Schlössern. Die Landschaft ist relativ flach und man kann die Gegend vorzüglich mit dem Rad auf einsamen Wirtschaftswegen erkunden. Auf dem Rundkurs geht es von Dortmund gut 100 Kilometer ins südliche Münsterland. Auf dem Weg liegen das Schloss Cappenberg, das Barockensemble Schloss Nordkirchen, die Burg Vischering und die Renaissanceburg Lüdinghausen.
Infobox Westfälische Schlösser
Infobox Westfälische Schlösser | |
Länge der Strecke | 102 km |
Höhenmeter | Gesamtaufstieg: 1031 m (min. Höhe 40 m, max. Höhe 130 m) |
Art der Strecke | Rundkurs |
Am Wegesrand | Schloss Cappenberg, Schloss Nordkirchen, Burg Vischering, Burg Lüdinghausen, Stever, Altstadt Lüdinghausen, Olfen, Alte Fahrt, Kanalbrücke über die Lippe, Dattelner Meer, Schiffshebewerk Henrichenburg, Ruderhäuser am Dortmund-Ems-Kanal, Fredenbaumpark |
Trackdownload | gpx, kml |
Der Track führt zunächst immer Richtung Norden. Nach etwa fünf Kilometern hat man die dichte Bebauung der Dortmunder Nordstadt hinter sich gelassen. Es wird ländlich. Der Weg führt am Naturschutzgebiet Süggelwald nach Brechten. Hier wird die Autobahn A2 überquert. Die Kirche St.-Johann-Baptist im Ortskern von Brechten stammt aus dem 12. Jahrhundert und gilt als einer der am besten erhaltenen romanischen Dorfkirchen Deutschlands. Von weitem sieht man nun das Colani-Ei. Der Stardesigner Luigi Colani verwandelte hier ein Fördergerüst der ehemaligen Zeche Minister Achenbach in eine weithin sichtbare Landmarke in Form eines futuristischen Ufos. Der Weg führt weiter über den Datteln-Hamm-Kanal und am Trianel-Kohlekraftwerk vorbei zur Lippe. Zwischen Kanal und Lippe fahren wir durch ein Industriegebiet, in dem sich vornehmlich Unternehmen aus der Entsorgungsindustrie angesiedelt haben. Das riecht man.
Anschließend beginnt ein sanfter Aufstieg auf schmalen Waldwegen nach Cappenberg. Das Schloss Cappenberg wurde im 11. Jahrhundert als Herrensitz auf einer Anhöhe über der Lippe gegründet. Nachdem der Graf in Ungnade gefallen war, wandelte er seinen Herrensitz in ein Prämonstratenserkloster um. So entkam er der Gerichtsbarkeit. Das Zentrum des Anwesens bildet bis heute die Stiftkirche. Drumherum gliedern sich Schloss und weitere deutlich später errichtete Gebäude. Im 18. Jahrhundert ging das Kloster in den Besitz des Freiherren vom Stein über. Es wurde eine damals moderne Kegelbahn erbaut. Heute kann man hier unter schattigen Bäumen auf wunderbar altmodischen Holzstühlen lecker Kuchen essen. Den ehemaligen Wasserturm kann man besteigen. Auf eisernen Treppen geht es über fünf Etagen 25 Meter hinauf. Oben hat einen fantastischen Blick über die Lippeauen auf das östliche Ruhrgebiet von Hamm bis nach Dortmund.
Von Cappenberg nach Nordkirchen sind etwa 15 Kilometer unter die Pedale nehmen. Der Weg führt vornehmlich auf Waldwegen und asphaltierten landwirtschaftlichen Wegen nach Norden. Das Schloss Nordkirchen gilt als das westfälische Versailles. Die Anlage geht auf eine mittelalterliche Wasserbürg zurück. Im Besitz der Familie von Plettenberg wurde das bestehende Wasserschloss zu einem repräsentativen Stammsitz der Familie ausgebaut. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende heutige Barockschloss besitzt eine 170 Hektar große Parkanlage und wurde von der UNESCO als "Gesamtkunstwerk von internationalem Rang" für schutzwürdig erklärt. An der Schlosskapelle gibt es eine Information. Hier starten die Führungen durch das Bauwerk und die weitläufigen Parkanlagen.
Der Weg nach Lüdinghausen verläuft auf einem separaten Radweg entlang einer Bundesstraße. Kurz nachdem wir Lüdinghausen erreichen, radeln wir auf einem Pfad entlang der Osten-Stever weiter nach Norden. Durch einen malerischen Auenwald erreichen wir die Burg Vischering. Die Wehrburg gilt als eine der ältesten und besterhaltenen Anlagen im Münsterland. Burg Vischering ist auf zwei Inseln erbaut. In der Vorburg mit den Wirtschaftsgebäuden befindet sich Gastronomie. Hier kann man das Rad abstellen. Über eine 20 Meter lange Holzbrücke führt ein Weg dann zur Kernburg. Diese beherbergt das Münsterlandmuseum. Am Eingang zur Kernburg muss man seine Tickets vorweisen, um das Drehkreuz zu passieren. Auf einem Fußweg kann man die Gräfte der Wasserburg umrunden und hat herrliche Ausblicke auf die Burg.
Am Antonius-Gymnasium vorbei führt ein kombinierter Fuß-Radweg zur Burg Lüdinghausen. Die Anlage stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde an der Straße von Münster nach Köln errichtet. Die Wasserburg wird heute von der Volkshochschule für Ausstellungen genutzt. Auf einer steinernen Brücke führt ein Weg auf die Burginsel. Hier kann man das Fahrrad parken und mit der Kamera auf Fotosafari gehen.
Dann geht es langsam wieder zurück nach Dortmund. Der Track folgt auf großen Teilen dem Dortmund-Ems-Kanal Radweg. Von Lüdinghausen bis Olfen sind etwa 12 Kilometer zu pedalieren. Hier kann man auf dem Marktplatz eine Pause einlegen. Es gibt mehrere Cafés und Restaurants. Auch ein Aldi und ein Bäcker findet direkt in der Stadtmitte. Auf der Alten Fahrt - einem acht Kilometer langen stillgelegten Teilstück des Dortmund-Ems-Kanals fahren wir in Richtung Dattelner Meer. Sehenswert hier ist die Kanalbrücke über die Lippe. Das Bett des Kanals überquert hier den 18 Meter tiefer liegenden Fluss Lippe.
Mit dem Neubau des umstrittenen Eon-Kohlekraftwerks am Dortmund-Ems-Kanal ist nun leider schon seit vielen Jahren der Radweg direkt am Kanal unterbrochen, sodass man auf der viel befahrenen Bundesstraße 235 durch Datteln radeln muss. Am sehenswerten Schiffshebewerk Henrichenburg fahren wir wieder an den Kanal. Von hier aus sind es noch gut 15 Kilometer entlang des Dortmund-Ems-Kanals in den Dortmunder Norden.
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