Corona scheint endlich vorbei. Zumindest die damit verbundenen Einschränkungen. In den Zügen herrscht noch Maskenpflicht, aber nach zwei Jahren Pause kann die traditionelle Karfreitagstour wieder starten. Es geht in das Eldorado für Radfahrer. Die Niederlande sind wohl das Land mit der besten Radinfrastruktur weltweit. Hier macht Radfahren nicht nur Spaß, es ist auch weitgehend sicher.
Die Betuwelinie nach Arnheim ist noch immer gesperrt. Also drängelt sich aber was Bein hat und in die Niederlande möchte im Regionalzug nach Venlo. Es ist unglaublich voll und erinnert mich ein wenig an das Zugfahren in Indien. Und wir mittendrin. Acht nicht mehr ganz so junge Männer mit Tourenrädern. Es ist ein Wunder, dass wir überhaupt in den Zug kommen. Aber da wir uns an den Türen verteilen, klappt das irgendwie doch.
Venlo - Njimegen. Die Tour bin ich schon einmal geradelt, aber in die andere Richtung. Das Wetter ist leider nicht ganz so schön wie noch zwei Wochen zuvor, aber es ist zumindest trocken. Der Radweg von Venlo nach Nimwegen führt eigentlich entlang der Maas, aber kurz hinter Venlo gibt es zunächst einen Schlecker durch die Heidelandschaft an der Grenze zu Deutschland. Erstes kleines Städtchen auf dem Weg ist Arcen. Wir radeln durch den sehenswerten Schlosspark und dann durch die touristischen Innenstadt mit vielen Cafés und Frittenbuden. Die erste Pause machen wir, wie es sich für eine Horde durstiger Boomer gehört, an der Hertog Jan Brauerei. Neben der Brauerei gibt es ein Restaurant mit Brauereiausschank.
Mit einer kleinen Fähre geht es über die Maas. Hier verläuft der Radweg auf autofreien Wegen bis Blitterswijck, wo wir erneut den Fluss queren. Mit reichlich Gegenwind pedalieren wir in den Norden. Auf dem Weg liegen Gennep und Plasmolen. Hier beginnen die holländischen Alpen. In einem Waldgebiet erheben sich Hügel mit einer Höhe von bis zu 100 Metern. Wir dürfen gegen Ende der Tour als noch einige Höhenmeter bewältigen. Entlang einer Bahnlinie geht es dann wieder hinab in die Universitätsstadt Njimegen. Die ehemalige Hansestadt in der Provinz Gelderland ist eine der ältesten Städte der Niederlande. Schon die Römer haben in der sympathischen Stadt ihre Zelte aufgeschlagen. Wir haben ein kleines Hotel in der Fußgängerzone gebucht und nach einer Dusche geht es gleich weiter auf der Suche nach Coffeeshop und Restaurant. Beides finden in unmittelbarer Nähe.
Am nächsten Tag steigen wir nach dem Frühstücksbuffet wieder auf die Fahrräder. Der Wind hat gedreht. Wieder Gegenwind. Wir radeln am Rhein entlang bis nach Millingen aan de Rijn. In einer Frituur gibt es eine letzte Pommes auf holländischen Boden. Plötzlich gibt keinen Radweg mehr. Wir sind also wieder in Deutschland. Die Klever Straße führt uns unmittelbar zum Bahnhof, wo am frühen Nachmittag unsere diesjährige Karfreitagstour endet. Während die Jungs in den Zug nach Dortmund steigen, warte ich auf die Gattin. Zusammen geht es dann weiter zu den Flamingos im Zwillbrocker Venn.
Die Tour gibt es wie immer als Gpx-Track zum Download oder bei Komoot.
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