Nördlich von Oberhausen, nordwestlich von Bottrop, liegt die Kirchheller Heide. Unsere kleine Radtour beginnt am Sterkrader Bahnhof. Zur Orientierung dient das Knotenpunktsystem, das vom Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) nach niederländischen Vorbild vor einigen Jahren installiert wurde. Der Bahnhof in Oberhausen Sterkade ist der Knotenpunkt 15. An allen Knotenpunkten gibt es Karten und Hinweisschilder mit Verweisen auf die weitere Strecke. Auch ohne Smartphone und Gps-Gerät findet man so zuverlässig seinen Weg.
Der nächste Knotenpunkt auf unserer Radwanderung durch diesen Naturraum im nordwestlichen Ruhrgebiet ist die Halde Haniel. Der Abraum der Zeche Prosper-Haniel wurde hier auf eine imposante Höhe von fast 170 Meter über Normalnull aufgeschüttet. Schweift man nun mit dem Auge nach Nordwesten, erkennt man das ausgedehnte Wald- und Moorgebiet der Kirchheller Heide und des Hünxer Walds. Die Halde Haniel besitzt den Knotenpunkt 16. Wir radeln weiter zur Grafenmühle (Knotenpunkt 17), einer der größten Biker-Treffs in Nordrhein-Westfalen. Hat man jetzt schon Hunger, kommt man im Woodpecker's Roadhouse auf seine Kosten.
Der Heidesee ist eine ehemalige Kiesgrube (Knotenpunkt 18). Hier wurde bis in die 80er Jahre Quarzsand abgebaut. Jetzt ist der See rekultiviert und dient als Naherholungsgebiet. Im Sommer wird hier, obwohl es eigentlich nicht erlaubt ist, gerne gebadet. Jetzt tauchen wir ein in die Kirchheller Heide. Durch den Steinkohlebergbau ist dieses Gebiet auch von Bergsenkungen betroffen. Am Elsbach ist in den letzten Jahren ein neuer See entstanden. Im Pfingstsee ragen abgestorbene Bäume aus dem dunklen Moorwasser in den Himmel. Ein Habitat für Graureiher und andere Wasservögel. Ein Rad- und Wanderweg führt mitten durch den See in Richtung Heidhof. Eine große Wiese und Kinderspielplätze bieten Raum für eine Pause. Am Kiosk gibt es Eiscreme, Snacks und kalte Getränke.
Am Flugplatz Schwarze Heide entlang radeln wir in das Naturschutzgebiet Gartroper Mühlenbach (Knotenpunkt 74 und 73) im Hünxer Wald. Bei Gahlen (Knotenpunkt 72) erreichen wir den Wesel-Datteln-Kanal. Gahlen ist der Endpunkt des Gahlener Kohlenwegs an der Lippe. 1766 wurde eine der ersten befestigten Straßen im mittleren Ruhrgebiet von Bochum über Herne und Gelsenkirchen bis nach Gahlen bei Dorsten für den Transport der an der Ruhr geförderten Steinkohle erbaut. Die Ruhr war zu dieser Zeit noch nicht schiffbar. Auf dem Uferweg des Wesel-Datteln-Kanal pedalieren wir nun Richtung Dorsten. Am Kanal gibt es einige Biergärten und Cafés. Die Jugend der Stadt genießt das Sommerwetter mit Flirten und Schwimmen. Wir fahren durch den Hervester Bruch und die Lippeaue und müssen dann an der Wulfener Straße Richtung Norden. Der Chemiepark Marl, die ehemaligen chemischen Werke Hüls, müssen umfahren werden.
Auf einer ehemaligen Bahntrasse der Bahnstrecke von Haltern nach Wesel, die an der Umspannstation Kusenhorst beginnt, radeln wir über die Freiheit Lippramsdorf in Richtung Haltern am See. Auf dem Markplatz belohnen wir uns mit zwei Kugeln Eis im Hörnchen. Schön war's.
Die Tour gibt es wie immer als Gpx-Track zum Download oder bei Komoot.
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