Der Blick über die Schlei nach Schleswig

Der Feiertag Fronleichnam und ein Brückentag. Hängt man dann an das Wochenende noch ein, zwei Tage Urlaub lohnt sich die Anreise auf dem Ruhrgebiet nach Schleswig-Holstein. Mit dem Deutschland-Ticket muss man nur viermal umsteigen und sitzt im Zug nach Flensburg. Vorsicht: Zugteilung in Neumünster. Passt man hier nicht auf landet man in Kiel. Die längsten Tage des Jahres sind hier im hohen Norden noch einmal deutlich länger. Und genau das macht den Reiz dieser kleinen Reise aus.

Gegen Nachmittag erreichen wir Schleswig. Direkt in der Stadt gibt es zwar einen Wohnmobil-Stellplatz. Autofahrer benötigen schließlich kurze Wege. Mit Brompton und Zelt müssen wir auf das südliche Ufer des Ostseefjords Schlei. Ein Zeltplatz befindet sich gegenüber der Wikingersiedlung Haithabu, so Google Maps. Jedoch ist auch dieser geschlossen und ausschließlich für Dauercamper zugänglich. Egal. Bei Bauer Jan Pedersen dürfen wir auf einer Wiese windgeschützt das Zelt aufschlagen.

Am Abend erkunden wir mit den Falträdern die ehemalige Hauptstadt des Herzogtums Schleswig. Am Hafen bekommen wir Fischbrötchen und – Plopp – ein frisches Flensburger. Bei herrlichem Sonnenschein aber einem kalten Wind erkunden wir den Holm, das alte Fischerviertel an der Schlei. Auf dem Rückweg zum Zeltplatz noch ein Abstecher zum Edeka. Edeka Fick. Der beste Fick im Norden. So die Eigenwerbung. Die Angestellten tragen Dienstkleidung mit dem Slogan und es gibt Merchandisingprodukte. Schon ein wenig amüsant.

Von der Ostsee an die Nordsee sind es hier nur etwa 40 km Luftlinie. Unser Naviki-Track ist deutlich länger, führt aber abseits größer Straßen auf ruhigen Wegen durch die wunderschöne, leicht hügelige Landschaft. Auf halben Weg liegt Silberstedt. Hier gibt es einen Bäcker, der für das leibliche Wohl sorgt. Am frühen Nachmittag erreichen wir nach fast 60 Kilometern das alte Hafenstädtchen Husum. Der Geburtsort des Heimatdichters Theodor Storm ist wirklich charmant. Eine hübsche Altstadt mit Hafen und reichlich Außengastronomie. Der Campingplatz ist etwas außerhalb auf dem Dockkoog direkt hinter dem Nordsee-Deich. Nachdem wir das Zelt aufgebaut haben radeln wir noch einmal in die Stadt zum Sightseeing mit dem Brompton. Der nicht enden wollende Tag endet dann doch irgendwann. Wir erleben einen tollen Sonnenuntergang über dem Wattenmeer und als wir gegen halb zwölf ins Zelt kriechen ist es immer noch ein wenig hell.

Den Track gibt es zum Download oder bei Komoot (Tag 1 und Tag 2).

Tag 2 beginnt mit Frühstück auf dem Deich. Wir pedalieren auf die Halbinsel Nordstrand. Auf einem Damm geht es zehn Kilometer mitten durch das Wattenmeer. Nach der Flut am Morgen zieht sich das Wasser jetzt langsam wieder zurück. Bei Lüttmoorsiel verbindet eine kleine Feldbahn das Festland mit der Hallig Nordstrandischmoor. Hier gibt es vier Warften und die kleinste Schule Deutschlands. 

Da wir nun auf der Seeseite am Deich in Richtung Nordwesten pedalieren bläst uns ein stetiger Wind entgegen. Auch der Asphalt ist sehr unterschiedlich und macht das Fortkommen etwas beschwerlich. Alle paar Meter müssen wir die Schafgatter öffnen und weiter am Deich radeln zu können. Die Sonne brennt erbarmungslos an diesem längsten und bislang heißesten Tag des Jahres. Auf den Deichen suchen unzählige Schafe nach Schattenplätzen. In Schüttsiel belohnen wir uns in dem dortigen Aussichtslokal mit Kaffee und einer wirklich guten Pommes.

Auf der Weiterfahrt nach Dagebüll – hier fahren die Fähren nach Föhr und Amrum – sehen wir die 15:00 Uhr Fähre durch die Fahrrinne aus dem Hafenbecken gleiten. Jetzt in der Vorsaison müssen wir jedoch fast 3 Stunden bis zur nächsten Fähre warten. Auf dem Deich in Dagebüll stehen kleine, bunte Holzhütten. Das Meer ist immer noch verschwunden und wir wagen noch einen kleinen Spaziergang durch das Watt.

Das klappen wir die Räder zusammen und laufen auf die Fähre nach Amrum.

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