Gar nicht so schlecht, wenn sich der Kumpel aus Dortmund in ein holländisches Mädchen verguckt hat. Und wenn die Dame des Hauses dann ab und an nicht zu Hause weilt, werden die Freunde aus der alten Heimat eingeladen. Doch diesmal sollte es ein wenig anderes werden. Mit dem Rad nach Holland. Durch die Nacht.
Für die gesamte Strecke aus dem Ruhrgebiet fehlt leider die Zeit. An einem Freitagnachmittag steigen wir also zunächst in den Zug. Über Münster und Rheine fahren wir in die Niederlande. Gegen 22:30 Uhr sind wir in Amersfoort Centraal. Als wir aus dem hypermodernen Bahnhofsgebäude schieben, sind es noch deutlich über 25 Grad und der Wind bläst warm und stetig aus östlicher Richtung. Beste Voraussetzungen für diesen Ritt durch die Nacht. In der City von Amersfoort machen wir Halt in einem Coffeeshop. Die Niederlande sind ja nicht nur berühmt für eine hervorragende Radinfrastruktur.
Im Gegensatz zu Deutschland gibt es sie in den Niederlanden: Radschnellwege. Und auf einen solchen leitet uns der Koomot-Track nach kurzer Zeit. Zwischen Amersfoort und dem kleinen Örtchen Baarn verläuft ein frisch-asphaltierter, mehr als fünf Meter breiter, beleuchteter Radweg. Ein Traum. Aber auch die Radwege entlang der Straßen sind exzellent. Es gibt selbstverständlich keine parkenden PKWs auf den Radwegen. Wir haben grüne Welle und erreichen nach guten einer Stunde durch die Nacht Hilversum.
Kurz hinter Weesp überqueren wir den Amsterdam-Rijnkanaal an dessen Ufer wir dann bis in die City der Metropole geleitet werden. An dieser Freitagnacht herrscht so gut wie kein Verkehr. In recht kurzer Zeit sind mitten in der Stadt am Nordausgang des Amsterdamer Hauptbahnhofs. Wir nutzen die Öffnungszeiten der Geschäfte und erwerben ein paar Dosen koffeinhaltige Limo. Genauso komfortabel wie in die Stadt geradelt sind, geht es auch wieder hinaus. Über den Noordseekanaal fährt rund um die Uhr eine Fähre. Mit dieser erreichen wir dann Zaandam in der Provinz Nordholland.
So langsam werden wir aber trotz allem müde. Das schnelle Radfahren bedarf jetzt einer besonderen Aufmerksamkeit. Parallel zu einer Bahnlinie pedalieren wir nach Uitgeest. Nach gut fünfeinhalb Stunden auf dem Rad erreichen wir unser Ziel an der Nordseeküste gegen kurz nach vier in der Früh. Zum Abschluss ein wohlverdientes Grolsch auf der Terrasse. Das hat richtig Spaß gemacht.
Auch diese Tour gibt es wie immer als Gpx-Track zum Download oder bei Komoot.
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