Als wir nach 11 Stunden landen und aus dem Flughafen laufen, sehen wir rund um die Stadt die schneebedeckten Gipfel der Anden. Sommer in Santiago. Es ist heiß. Das Thermometer zeigt deutlich mehr als 30 Grad an. Es gibt zwei Busgesellschaften, die den Flughafen mit der Stadt verbinden. Beide halten an einer Metrostation und mit der U-Bahn fahren wir in das Barrio Bellovista. Dort haben wir unser Hotel gebucht.
Nach einer kurzen Rast und dem Pokalaus der Borussia gegen Werder machen wir uns auf Bellavista zu erkunden. Jetzt am frühen Abend sind die Geschäfte schon geschlossen. Beeindruckend sind die vielen Murals und Graffitis in dem Viertel. Wir entdecken noch die Partymeile. Aus den großen, an Stehbierhallen erinnnernde, Kneipen dröhnt in einem Wettstreit der Sounds die Stimme der Fußballlkommentatoren und eine Mischung aus Salsa und Reggaeton. Auf den Bildschirmen flimmert am Dienstag abend ein Fußballspiel. Bier wird gemeinsam mit zwei Gläsern aus großen 1-Liter Plastikflaschen konsumiert.
Der Abend nimmt ein frühes Ende. Die Nacht im Flieger fordert ihren Tribut. Über die Datumsgrenze hüpfen und der Tag will kein Ende nehmen. Als ich dann im Bett liege, kann ich doch lange nicht einschlafen. Dafür verschlafen wir am nächsten Morgen fast das Frühstück. Es wäre kein wirklicher Verlust gewesen. Toast mit Jamon. Toast mit Marmelade. Dosenobst und Kaffeeplörre. Guten Morgen Santiago de Chile.
Unser erster Stadtspaziergang führt uns zum Cerro de Lucia. Das Nationalmonument inmitten der Stadt ist die Keimzelle der chilenischen Hauptstadt. Vom siebzig Meter hohen Hügel, den wir über viele Stufen erklimmen, hat man einen Rundumblick auf die Stadt. Von den schneebedeckten Gipfeln ist nun nichts mehr zu sehen. Der Smog der 6 Millionen Metropole schluckt die freie Sicht auf die Berge.
Der erste Eindruck: Eine moderne, europäische Stadt mit vielen Parks und Grünanlagen. Die Menschen genießen den Sommer und die Kinder vergnügen sich an den Springbrunnen. Es gibt viele schöne historische Kirchen und bunte Märkte. Nicht ganz so bunt wie die Märkte Asiens. Was auffällt: In den Kirchen sind Menschen. In den hölzernen Kirchenbänken sitzen Menschen und halten inne für ein Gebet. Oder sie geniessen einfach nur die etwas kühleren Temperaturen in den alten Gemäuern.
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