Paulo Coelho
Wer denkt, Abenteuer seien gefährlich, sollte es mal mit Routine versuchen: Die ist tödlich.
Wer denkt, Abenteuer seien gefährlich, sollte es mal mit Routine versuchen: Die ist tödlich.
Nach drei Tagen in Kutaissi wollen wir eigentlich an das Schwarze Meer reisen. Auf dem Weg dorthin, im Marschrutka nach Zugdidi, überlegen wir es uns aufgrund des eher schlechten Wetters anders. Die Idee: Das Obere Swanetien liegt zwischen den Bergen. Sowohl nach Norden als auch nach Süden durch Bergketten mit Höhen von deutlich über 3000 Metern vom Rest des Landes abgeschirmt. Am Bahnhof von Zugdigi besteigen wir nach gut einer Stunde Wartezeit einen Minibus nach Mestia und die Wette auf das Wetter soll zunächst aufgehen. Kurz nach dem wir den langgezogenen Stausee des Enduri passiert haben, zeigt sich die Sonne.
Nördlich von Kutaissi beginnt der große Kaukasus, der sich auf eine Höhe von über 5000 Metern erhebt. Aus dem Hochgebirge fließen reißende Gebirgsflüsse in die Kolchische Tiefebene. An vielen Stellen graben die Flüsse tiefen Rinnen in das Karstgebirge. Neben dem Martvili Canyon gibt es den Okatse Canyon mit einem Panoramaweg und einem Cliffhanger als Stahlkonstruktion. Also genau das Richtige für den Autor, der im wahren Leben mit einer soliden Höhenangst ausgestattet ist. Gut das die Anke dabei war.
Etwa 15 km von Kutaissi entfernt befindet sich Gelati. Die Akademie ist Teil einer Klosteranlage und bestand seit dem 12. Jahrhundert. David der Erbauer gründete die Universität nach dem Vorbild der Akademie von Mangana in Konstantinopel und sie war lange das kulturelle Zentrum Georgiens. Mit einem Marschrutka fuhren wir etwa eine halbe Stunde in die hügelige Landschaft nördlich von Kutaissi.