Paulo Coelho

Wer denkt, Abenteuer seien gefährlich, sollte es mal mit Routine versuchen: Die ist tödlich. 

Lebendige Wurzelbrücken

Um während der starken Monsunniederschläge die reissenden Fluten der Gebirgsbäche überwinden zu können, haben sich die Khasi eine ganz besondere Technik überlegt. Sie arbeiten mit der Natur zusammen und nutzen das schnelle Wachstum der Pflanzen des Dschungels. Die Khasi legen ausgehöhlte Stämme der Betelnusspalme über den zu überwindenden Wasserlauf. Diese dienen dann als Gerüst, an denen dann die Wurzeln des Banyan- oder des Gummibaums entlangwachsen können.

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Sobald die Wurzeln das andere Ufer erreicht haben, werden die hohlen Betelnussstämme entfernt und die Brücke trägt sich von selbst. Durch das permanente Wachstum wird die Brücke mit der Zeit stärker und die Tragfähigkeit nimmt immer weiter zu. Das dauert allerdings eine Weile: Bis die Wurzeln lang genug sind, um einen Fluss zu überspannen, und dann auch noch die Stärke haben, einen Menschen zu tragen, vergehen bis zu 30 Jahre. Solange die Pflanzen leben sind sie gegen Verrottung geschützt.

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Einige diese natürlichen lebendigen Wurzelbrücken erreichen eine Länge von bis zu fünfzig Metern und ein Alter von über 100 Jahren. Besonders beeindruckend ist die sogenannte Doppelstock-Wurzelbrücke unweit des Dorfes Nongriat. Da die untere Brücke regelmäßig durch die Monsunhochwasser überspült und damit unpassierbar wurde, ließ man einige Meter höher eine zweite Brücke über den Bach wachsen. Am Fuße der Brücke gibt es Badebecken, in denen sich die Besucher erfrischen können.

Heute gibt es in den East Khasi Hills auch Hängebrücken aus Stahlseilen um die einzelnen Dörfer miteinander zu verbinden.

 

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