Marcel Proust
Eine kleine Reise ist genug, um uns und die Welt zu erneuern.
Eine kleine Reise ist genug, um uns und die Welt zu erneuern.
Wir erreichen den Fähranleger nach Majuli mit dem Tukuk. Für die gut 15 Kilometer brauchen wir etwas mehr auch eine halbe Stunde. Wir sind früh dran, die erste Fähre geht erst um 7:30 Uhr. Also haben wir Zeit für einen Tee in einem der Bretterverschläge, die sich Hotel oder Restaurant nennen. Das kleine Boot wird beladen. Es sind drei Autos, bestimmt 30 Mopeds und reichlich Menschen, die am Ende ihren Platz auf der Fähre finden. Wir fahren pünktlich los und ganz langsam geht es mit der Strömung 75 Minuten über den Fluss.
Eigentlich gibt es in der Hauptstadt des Bundesstaates Assam nicht viel zu sehen. Auf dem Weg zur Insel Majuli haben wir uns für eine Übernachtung in Guwahathi entschieden. Unser Gastgeber mit einer schnuckeligen kleinen Pension holt uns mit seinem blauen Ford am Bahnhof ab. Wir wohnen in einer besseren Gegend und das Zimmer ist wohltuend sauber.
Morgens um 8:00 Uhr auf dem zentralen Platz, der Mall in Darjeeling, sind wir mit unserem Guide Rumba verabredet, um einige Tage im Singalila Nationalpark zu wandern. Es geht zunächst etwa 40 Minuten mit einem Geländewagen nach Sukhia. Dort wechseln das Fahrzeug und mit einem japanischen Minibus fahren wir noch einmal 90 Minuten nach Manebhanjan.
Teeliebhabern sollte der Name ein Begriff sein, so stammt doch der meines Erachtens beste Tee der Welt aus dieser Gegend. Darjeeling ist ein Ort mit heute fast 120 000 Einwohnern im Vorgebirge des Himalaja im indischen Bundesstaat West-Bengalen. Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der British East India Company, die den Ort 1835 pachtete und zu einem Zentrum des Teeanbaus entwickelte. Aufgrund der Höhe und der damit verbundenen moderaten Temperaturen wird der Landstrich zu einer Hill Station der englischen Kolonialmacht.
Um den Teebaronen einen einfacheren Zugang zu der Hillstation Darjeeling zu ermöglichen, baute die britische Kolonialregierung zwischen 1879 und 1881 in nur 2 Jahren die 86 km lange Eisenbahnstrecke zwischen Siliguri und Darjeeling. Die Schmalspurbahn mit einer Spurbreite von nur 61 Zentimetern wurde parallel zur Hill Cart Road errichtet und überwindet einen Höhenunterschied von über 2000 Metern.
Auf allen größeren indischen Bahnhöfen steht schnelles Internet zur Verfügung. Die Indian Railway kooperiert hier mit Google. Das Unternehmen stellt die Netzinfrastruktur und die Log-in-Software bereit.
Voraussetzung für die Nutzung ist allerdings eine indische Mobilfunknummer. Wie auch auf deutschen Bahnhöfen gibt man die eigene Rufnummer in ein Eingabeformular und bekommt im Anschluss eine SMS mit einem vierstelligen Log-in-Code. Mit diesem Code aktiviert man das Wi-Fi für jeweils 30 Minuten.
Eine häufig zitierte Weisheit sagt, dass man Indien liebt oder hasst. Dazwischen gibt es nichts. Nach 32 Jahren bin ich wieder in Indien. Damals - ich hatte gerade meinen Zivildienst absolviert und war mit einer lächerlichen Abfindung von 3000 Mark entschädigt worden - war ich gerade 20 Jahre alt und bin mit meinem Kollegen Volker Arend nach Indien geflogen. Wir waren jung, hatten wenig Geld und sind fast 6 Monate durch Indien und Nepal gereist.