Paulo Coelho

Wer denkt, Abenteuer seien gefährlich, sollte es mal mit Routine versuchen: Die ist tödlich. 

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Sonntags fährt Bali Rad. Ganz wie in der ehemaligen Kolonialmacht Niederlande setzt man sich auf das Fahrrad. Mit zwei, drei Gleichgesinnten oder die Ausfahrt als Sportevent der Firma mit der gesamten Belegschaft. Ich bin auf dem Weg von Bali nach Lombok. In der Travelloka App finde ich.einen Bus. Abfahrt 6:30 Uhr. Doch der Bus kommt nicht. Mit dem Taxi fahre ich zum Fährhafen nach Padangbai. Eine Stunde Fahrzeit. Relativ wenig Verkehr. Öffentlichen Nahverkehr ist Mangelware. Stattdessen Radsportler.

Ich erwische die Fähre um 9:00 Uhr. Fast fünf Stunden Fahrzeit. Aber dafür fast geschenkt. 46000 Rupien berappe ich für das Ticket - keine drei Euro. Auf dem Deck gibt es Holzliegen im Schatten. Bei einer leichten Brise döse ich vor mich hin. Sehr, sehr angenehm.  Neben mir sind nur drei weitere Touristen an Bord. Vom Fährhafen lasse ich mich mit dem Motorradtaxi nach Kuta bringen. Auch Kuta wirkt wie ausgestorben.

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Am 5. August bebte in Lombok die Erde. Nach dem schon im Juli ein Beben mit der Stärke 6,4 den Osten der Insel erschütterte und 20 Menschen das Leben kostete, soll es jetzt noch schlimmer kommen. Betroffen ist vor allem der Norden der Insel. Das Beben fordert über 400 Todesopfer und Sachschäden von einer halben Milliarde Euro. Auf der gesamten Taxifahrt sehe ich davon nichts. Lediglich kurz hinter dem Flughafen wird neuer Wohnraum geschaffen. Wohnraum für die Menschen die am 5. August das Dach über ihrem Kopf verloren haben.

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Auch in Kuta gab es keine Zerstörungen. Und doch ist die aufstrebende Destination auch betroffen. Seit dem Beben bleiben die Besucher aus. Und das seit mittlerweile über 3 Monaten. In dem schönen kleinen Hostel mit bestimmt 40 Betten ist neben mir nur ein weiterer Gast. Bei meinem Spaziergang entlang der neugestalteten Strandpromenade zähle ich ganze fünf weitere Bule - die indonesische Bezeichnung für Europäer mit heller Hautfarbe.

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Wo noch vor einem halben Jahr hunderte die vielen Bars und Restaurants bevölkerten herrscht gähnende Leere. Es gibt weit mehr Läden, die auf Gäste warten, als Gäste. Lediglich ein paar Sonntagsausflügler genießen das Strandleben.

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Ich beende den Tag mit fangfrischen Fisch im Sea Salt Restaurant und einem Appell:

Fahrt nach Lombok. Fahrt einfach Mal wieder nach Lombok.

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