Nach Ho Chi Minh City, Singapur und Malakka stellt sich ein gewisses Ruhebedürfnis ein. Ein paar Tage Strand, Sonne und Entspannung. Das ist der Plan. Ein Besuch der Inseln an der malaysischen Ostküste verhindert zu dieser Jahreszeit der Monsun. So fällt die Wahl auf Pulau Pangkor, eine recht kleine Insel in der Strauße von Malakka südlich von Penang.
Von Malakka gibt es eine durchgehende Verbindung nach Lumut dem Fährhafen vor Pulau Pangkor. Der Bus startet um 9:15 in Malakka Central. Nach 3 Stunden erreichen wir den riesigen Busbahnhof von KL, den Terminal Bersepadu Selatan. Mittagspause. Danach quält sich der Bus durch die Stadt. Und es geht auch nicht auf direkten Weg nach Lumut. Zunächst wird noch Ipoh angefahren und dann geht gar nichts mehr. Ein ewig währender Stau auf dem Weg an die Küste. Das Resultat: mit fast zweistündiger Verspätung erreichen wir Lumut. Die letzte Fähre ist gerade weg.
Das Hotel für eine Nacht ist schnell gefunden. Lumut ist Fähranleger und Standort der malaysischen Marine. Viel los ist hier nicht. Die Attraktion ist ein Schawarma-Stand, vor dem sicher mehrere Hundert Menschen eine Schlange bilden, um diesen tollen Snack zu ergattern. Ich entscheide mich für Tom Yam in einem Restaurant am Meer. Ein Gewitter geht nieder. Die Menschen warten weiter geduldig auf ihre Schawarma. Überdacht auf Stühlen in Fünferreihen. Ein soziales Ereignis. Vermutlich auch live auf TikTok. Am Abend spielt noch eine Band. Schlagzeug, Gitarre, Gesang. Eine Art Open Stage. Es werden junge Damen aus dem Publikum auf die Bühne gebeten. Karaoke mit Live-Band. Gute Nacht.
Die Fähre am nächsten Morgen benötigt eine gute halbe Stunde. Die gebuchte Unterkunft liegt am Strand Teluk Nipah auf der anderen Seite der Insel. Also das Brompton gesattelt und los geht’s. Aber nach ein paar Kilometern wird das Lenkverhalten plötzlich schwammig. Schnell wird klar: Der Vorderreifen ist platt. Ein Taxi bringt mich für wenige Euro in mein Resort. Nach ein paar Zügen im Pool flicke ich den Reifen. Die sechs Wochen in den Tropen haben Spuren am Rad hinterlassen. Dauerregen und die Stormy Archer Nabenschaltung sind keine Freunde. Das Kettenwachs hat bis jetzt einwandfrei funktioniert. Aber jetzt wird es Zeit für etwas Öl. Kokosnussöl.
Am Nachmittag genieße ich den wunderschönen Strand. Die Sonne scheint. Im warmen Wasser des Indischen Ozeans schweift mein Blick über die vorgelagerten Inseln, die wie grüne Tupfer aus dem Meer ragen. Ich sehe fast ausschließlich einheimische Touristen. Die Schulferien haben begonnen. Rund um das chinesische Neujahrsfest schließen die Schulen für gut einen Monat. Geht man ein paar Meter barfuß durch den Sand, hat man den Strand für sich allein. Ich suche mir ein schattiges Plätzchen. Bis auf das Plätschern der Wellen ist es endlich ruhig.