Johann Wolfgang von Goethe
Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.
Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.
Mit ein paar Bahnen im Infinity. Pool im 12. Stock meines kleinen Luxushotels beginne ich den Tag. Die ganze Nacht habe ich in meinem Kingsize-Bett liegend das Trommeln der Regentropfen hören können. Jetzt scheint es weniger zu werden. Und richtig: Jetzt, als ich mich nach einem Cappuccino auf das Brompton Faltrad setze, stoppt der Regen.
Eigentlich ist ganz Singapur Chinatown, schließlich sind über 70 % der Einwohner chinesischer Abstammung. Unmittelbar hinter den Türmen des Bankenviertels, im Schatten der Wolkenkratzer, liegt Chinatown.
Ich wohne in einem Hotel, das fußläufig nur 500 Meter von der Orchard Road entfernt liegt. The Orchard. Wohl eine der berühmtesten Einkaufstraßen der Welt. Auf einer Länge von rund zweieinhalb Kilometern reihen sich hier die Flagship-Stores internationaler Luxusmarken, riesige Einkaufszentren und kleinere Malls aneinander. Und oben drüber und drumherum haben große Hotelketten ihre Bettenburgen errichtet.
Singapur besitzt eine unglaubliche Skyline. Obwohl, von einer Skyline zu sprechen, ist vielleicht nicht ganz richtig.
Am nächsten Morgen hat tatsächlich der Regen einmal nachgelassen. Aber nur kurz. Im Laufe des Tages werde ich das ein oder andere Mal reichlich nass werden. Aber am Morgen ist es trocken, also entscheide ich mich an diesem Sonntagmorgen aufs Faltrad zu steigen und Richtung Garden of the Bay zu pedalieren.
Singapurs Premierminister Lee Hsien Loong verkündet am Nationalfeiertag 2005 den Umbau Singapurs von einer Gartenstadt zu einer Stadt im Garten. Die Parklandschaft entlang des Meeres, der East Coast Park und der West Coast Park, soll ein zusammenhängendes Erholungsgebiet für die Bewohner der Stadt werden. Das Herzstück dieser Planungen: Marina Bay Sands und dahinter auf einer dem Meer abgerungenen, aufgeschütteten Fläche, die Gardens by the Bay.
Indien, mitten in Singapur. Little India. Die Engländer benötigten Arbeitskräfte auf den Kautschukplantagen Malaysias und importierten Menschen. Und wie das so ist mit Menschen, die bringen ihre Kultur, ihre Religion und ihr Essen mit in die Fremde. Heute sind 8 Prozent der Bevölkerung Singapurs indischer Herkunft. Sie stammen aus Südindien und verrichten in Singapur auch heute noch eher einfache Tätigkeiten.
In der Liste der größten botanischen Gärten der Welt liegt der Singapur Botanical Garden mit einer Größe von 74 ha knapp vor dem Rombergpark in Dortmund. Der Rombergpark war schon als Kind meine Spielwiese. Besonders fasziniert haben mich die Tropenhäuser. Hier war es schön warm und es gab exotische Pflanzen zu bestaunen. Die gibt es in Singapur auch. Die Stadt befindet sich nur wenig nördlich des Äquators. Ohne Stadt gäbe es hier einfach Regenwald.
Beim Landeanflug auf Singapur hätte ich schon stutzig werden können. 26 Grad, leichter Regen. Wir sind um 4:00 Uhr am Flughafen in Ho Chi Minh City. Mein Flug nach Singapur ist für 6:50 Uhr angesetzt - es wird fast eine Stunde später. Anke fliegt um 8:50 zurück nach Frankfurt. Ein wenig traurig bin ich schon. Reisen ohne die Gattin ist nur halb so schön.